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Aktuell Verkehr

Reutlinger nutzen das Fahrrad weniger als der Landesdurchschnitt

Beim Anteil des Radverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen gibt es in den Großstädten im Südwesten große Unterschiede. Das geht aus der Studie Mobilität in Deutschland aus dem Jahr 2017 hervor. Die Reutlinger sind eher »Fahrradmuffel«.

Die Bellinostraße im Ringelbachgebiet ist eine Fahrradstraße.
Die Bellinostraße im Ringelbachgebiet ist eine Fahrradstraße. Foto: Markus Niethammer
Die Bellinostraße im Ringelbachgebiet ist eine Fahrradstraße.
Foto: Markus Niethammer

STUTTGART/REUTLINGEN. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) macht für den stockenden Ausbau des Radverkehrs im Land vor allem den Widerstand in den Kommunen verantwortlich. Kleinstädte und Dörfer seien weiterhin »Fahrradmuffel« mit dem niedrigsten Anteil am Radverkehr, kritisierte Hermann am Donnerstag in Stuttgart. Aber auch in Großstädten wie Stuttgart habe das Auto in den Köpfen vieler Bezirks- und Gemeinderäte noch Vorrang. »Um jeden Parkplatz wird in Stuttgart nach wie vor gekämpft, als hänge davon das Überleben der Stadt ab.«

Laut der Studie Mobilität in Deutschland stieg der Verkehrsanteil des Fahrrads im Südwesten von 8 Prozent im Jahr 2008 auf nur 10 Prozent im Jahr 2017. »Ein bisschen enttäuscht waren wir schon, weil wir natürlich unglaublich viel gemacht haben«, sagte Hermann. Der grüne Minister wollte eigentlich eine Verdopplung des Radanteils am Verkehr auf 16 Prozent bis 2020 erreichen. Das werde man wohl nicht mehr schaffen, sagte er.

In gesamt Baden-Württemberg lag der Anteil des Radverkehrs bei 10 Prozent, bundesweit hatte das Fahrrad einen Anteil von 11 Prozent am Verkehrsaufkommen. So sieht das nach heruntergebrochen auf die einzelnen Großstädte aus:

1. Heidelberg: 26 Prozent

2. Freiburg: 23 Prozent

3. Karlsruhe: 23 Prozent

4. Mannheim: 17 Prozent

5. Ulm: 12 Prozent

6. Heilbronn: 11 Prozent

7. Reutlingen: 9 Prozent

8. Stuttgart: 8 Prozent

9. Pforzheim: 3 Prozent