STUTTGART. Für den von der Landesregierung geplanten und mit einem zweistelligen Millionenbetrag geförderten Innovationspark für künstliche Intelligenz (KI) in Baden-Württemberg gibt es die ersten Bewerber. Die Regionen Neckar-Alb - dazu gehören die Städte Reutlingen auch Tübingen - Stuttgart und Karlsruhe kündigten am Freitag eine gemeinsame Initiative für die Ausschreibung des Landes an. Man habe bereits Eckpunkte für eine gemeinsame Bewerbung eingereicht, hieß es. Ein weiterer Interessent für den KI-Park ist Heilbronn - die Stadt hatte tags zuvor mitgeteilt, sich bewerben zu wollen.
Einziger Konkurrent ist wohl Heilbronn
Mitte Januar haben sich Reutlingen und Tübingen in einer deutschlandweit einmaligen gemeinsamen, virtuellen, Gemeinderatssitziung darauf geeinigt, sich für den »KI-Innovationspark Baden-Württemberg« gemeinsam zu bewerben. Dafür gab es zwar keine Gemeinderatsbeschlüsse. Die Stellungnahmen fast aller Fraktionen auf Tübinger und Reutlinger Seite zeigten aber die große Unterstützung für das Projekt. Die Chancen stehen gut: Einziger bekannter Konkurrent, der eine Bewerbung einreichen will, ist Heilbronn.
Das Wirtschaftsministerium hatte das Wettbewerbsverfahren im Dezember angestoßen, nachdem der Landtag im Grundsatz 50 Millionen Euro für das Projekt freigemacht hatte. Ende November hatte das Ministerium mitgeteilt, dass rund ein halbes Dutzend Regionen Interesse am Innovationspark bekundet hätten. Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hatte gesagt, im Optimalfall könne man schon bis Ende Februar einen Sieger in dem Wettbewerb verkünden. Ob sich dieser Zeitplan angesichts des Corona-Lockdowns einhalten lässt, ist fraglich.
In dem Park sollen sich Wissenschaftler, Unternehmen und Investoren vernetzen und unter bestmöglichen Bedingungen arbeiten können. Dafür sollen auch große Rechenkapazitäten sowie Test- und Experimentieranlagen bereitgestellt werden. Als Vorbild sieht das Ministerium zum Beispiel den Technologiepark Adlershof in Berlin. (dpa/GEA)