STUTTGART. Die Arbeitslosenquote schwerbehinderter Menschen ist einer neuen Studie zufolge in Baden-Württemberg lange nicht so hoch wie im Bundesschnitt. Nur 7,7 Prozent der schwerbehinderten Menschen im Südwesten seien Ende des vergangenen Jahres arbeitslos gewesen, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Inklusionsbarometer der Aktion Mensch und des Handelsblatt Research Institutes (HRI). Ende 2017 hatte die Quote demnach noch bei 8,4 Prozent gelegen.
Deutschlandweit waren der Erhebung zufolge Ende vergangenen Jahres 11,2 Prozent der schwerbehinderten Menschen ohne Job, im Jahr zuvor waren es 11,7 Prozent. Konkret sei die Zahl der jobsuchenden Schwerbehinderten bundesweit von gut 162 000 im Jahr 2017 auf weniger als 157 000 im Jahr 2018 gesunken, in Baden-Württemberg von etwa 15 000 auf gut 14 100.
HRI-Präsident Bert Rürup sagte, die Gründe für die positive Entwicklung lägen in einer noch immer stabilen Konjunktur, aber auch im zunehmenden Renteneintritt von Menschen mit Behinderung. Dennoch bleibe die Situation auf Arbeitsmarkt für Schwerbehinderte schwierig. »Vergleicht man die Situation von Erwerbspersonen mit und ohne Behinderung, offenbart sich noch immer eine große Kluft.«
Schwerbehinderte Arbeitslose benötigen demnach durchschnittlich 359 Tage, bis sie eine Anstellung gefunden haben - 100 Tage länger als Nichtbehinderte. Auch der Anteil der Langzeitarbeitslosen sei unter Schwerbehinderten mit 43,4 Prozent deutlich höher als bei Menschen ohne Behinderung (34,8 Prozent). Runtergebrochen auf Baden-Württemberg habe der Anteil der Langzeitarbeitslosen unter allen arbeitslosen Schwerbehinderten Ende 2018 bei 39,9 Prozent gelegen. (dpa)