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Rassismus-Vorfall: Basketballer verzichten auf Forderungen

Nachdem Basketball-Profi Yago dos Santos im Eurocup-Spiel bei Joventut Badalona aus dem Publikum als Affe beschimpft worden war, sieht sein Club ratiopharm Ulm keine Notwendigkeit für die Einleitung weiterer Schritte. »Wir haben uns klar positioniert und verurteilen den Vorfall aufs Schärfste«, sagte Sportdirektor Thorsten Leibenath am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. »Wir haben sehr gute Gespräche mit Badalona, unserem Spieler, dessen Berater und dem Verband geführt und sind der Meinung, dass sich alle richtig verhalten, um Licht ins Dunkel zu bringen.«

Yago Dos Santos
Ulms Yago Mateus dos Santos. Foto: Sebastian Gollnow
Ulms Yago Mateus dos Santos.
Foto: Sebastian Gollnow

Zwei Tage zuvor hatten die Ulmer mit 76:82 in Spanien verloren. Der Vorfall, den Dos Santos selbst nicht wahrgenommen hatte, ereignete sich während dieser Partie. »Ich habe es Gott sei Dank nicht gehört, denn ich wüsste nicht, wie ich reagiert hätte«, sagte er in einer Videobotschaft.

»Wir sind froh, dass die Basketball-Community geschlossen hinter ihm steht«, sagte Leibenath. »Und die Werte unseres Vereins sind auch klar. Wir haben Spieler von mehreren Kontinenten. Da gibt es keinen Platz für Rassismus.« Der 47-Jährige geht davon aus, dass Sanktionen vonseiten des Verbandes ausgesprochen werden, sodass die Ulmer selbst keine Forderungen stellen müssen.

Auch andere Sportler wie etwa der brasilianische Fußball-Star Vinicius Junior von Real Madrid solidarisierten sich mit Dos Santos. »Fangt an, diese Leute zu bestrafen, oder es wird wieder so wie früher«, schrieb Vinicius in den sozialen Medien. Der Offensivspieler war in der Vergangenheit schon häufiger Opfer rassistischer Anfeindungen. Auch die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA und der brasilianische Verband sprachen Dos Santos ihre Unterstützung aus.

Kader ratiopharm Ulm

Twitter-Post Vinicius Junior

© dpa-infocom, dpa:230209-99-536680/2