Maximilian Philipp hat seine Rückkehr zum SC Freiburg gekrönt und den Fehlstart des SV Werder Bremen in die neue Fußball-Saison perfekt gemacht. Der erst am Montag verpflichtete Offensivspieler traf am Samstag in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum entscheidenden 1:0 (0:0). Zuvor war der Sport-Club vor 34.700 Zuschauern lange Zeit angerannt, aber immer wieder an Jiri Pavlenka im Werder-Tor gescheitert.
In 23 Jahren in der Fußball-Bundesliga schafften die Breisgauer es nach 2019/20 erst zum zweiten Mal mit zwei Siegen nacheinander zu starten. Auf der Gegenseite kassierten die Bremer nach dem Aus im DFB-Pokal beim Drittligisten Viktoria Köln (2:3) und dem 0:4 gegen den FC Bayern München die dritte Pflichtspiel-Niederlage im dritten Anlauf.
Freiburgs Trainer Streich, der erneut auf Neuzugänge in der Startelf verzichtete, versuchte es in der Offensive auch ohne Michael Gregoritsch. Der Österreicher hatte am ersten Spieltag beim 2:1 bei der TSG Hoffenheim teils beste Möglichkeiten ausgelassen und häufiger auf das Tor geschossen als alle Bremer im Duell mit den Bayern zusammen. Kapitän Christian Günter, der sich innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Mal einer Operation am Unterarm unterziehen musste, wurde von Kiliann Sildillia vertreten.
Mit den Händen in den Hosentaschen verfolgte Streich eine umkämpfte Anfangsphase, in der sich seine Mannschaft die Kontrolle erarbeitete. Ein Kopfball von Lucas Höler flog aber über das Bremer Gehäuse und bei den beiden Schüssen von Sallai war Pavlenka zur Stelle. Noch besser reagierte der Tscheche gegen Grifo, der nach Sallais zweitem Versuch einen Abpraller aus kurzer Distanz nicht im Tor unterbrachte.
»Gegen Freiburg brauchst du immer Intensität in deinem Spiel. Sie schlagen viele Flanken«, hatte Werner im Vorfeld der Partie analysiert. Doch seine Mannschaft agierte wachsam und schaffte es auch immer wieder, für Entlastung zu sorgen. Am auffälligsten war aber nicht etwa Nationalstürmer Niclas Füllkrug, der immer noch mit einem Wechsel in Verbindung gebracht wird, sondern Mitchell Weiser.
Füllkrug arbeitete viel und machte immer wieder Bälle fest. Und Profifußball-Leiter Clemens Fritz glaubt, dass der Angreifer das auch nach dem Ende der Wechselfrist noch für Bremen machen wird. »Es ist nicht so, dass Niklas unbedingt wegwill«, sagte er im Interview des TV-Senders Sky. »Wenn was kommt, das wirtschaftlich für uns interessant ist und sportlich für ihn interessant ist, müssen wir uns unterhalten. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er übernächste Woche noch in Bremen ist.«
Aus der Kabine kamen die Gäste mit neuer Energie. Mehr als die Distanzschüsse von Jens Stage und Romano Schmid, die über das SC-Gehäuse flogen, sprang aber nicht heraus.
Den Freiburgern fehlte über weite Strecken das Tempo, obwohl Streich mit der Nominierung von Ritsu Doan anstelle von Gregoritsch und der lautstark bejubelten Hereinnahme von Philipp genau dafür sorgen wollte - lange Zeit ohne Erfolg. Denn auch nach etwas mehr als einer Stunde stand Pavlenka der Führung bei den Versuchen von Sallai und Höler im Weg. Erst Philipp sorgte für die umjubelte Erlösung.
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