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Rätsel um Ex-Trigema-Chef Grupp: Durch Schuss verletzt?

Der frühere Trigema-Chef Wolfgang Grupp ist seit Montag im Krankenhaus. Es kursiert das Gerücht, der 83-Jährige Burladinger habe eine Schussverletzung erlitten. Was bisher bekannt ist.

Familie Grupp - Trigema
Durch regelmäßige öffentliche Auftritte ist Wolfgang Grupp senior einer der bekanntesten Kaufleute Deutschlands. (Archivbild) Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Durch regelmäßige öffentliche Auftritte ist Wolfgang Grupp senior einer der bekanntesten Kaufleute Deutschlands. (Archivbild)
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

BURLADINGEN. Großer Wirbel um Wolfgang Grupp: Der frühere Trigema-Chef liegt im Krankenhaus. Wie es dem 83-Jährigen geht und was genau in seinem Wohnort Burladingen passiert ist, bleibt unklar. In der Öffentlichkeit wird weiter gerätselt – mehrere Medien spekulieren, Grupp habe eine Schussverletzung erlitten. Eine Unternehmenssprecherin von Trigema wollte dieses Gerücht auf GEA-Anfrage weder bestätigen noch dementieren. Grupp senior gehe es »altersentsprechend gut«, hieß es. Weitere Informationen solle es »zu gegebener Zeit« geben.

Nach Angaben der Schwäbischen Zeitung deuten »gesicherte Informationen« darauf hin, dass sich ein Polizei- und Rettungseinsatz am Montagmorgen auf den Unternehmer selbst bezogen habe. Die Polizei äußerte sich auf Anfrage des GEA nicht zu einem konkreten Zusammenhang mit Grupp. Ein Sprecher bestätigte jedoch einen Einsatz in Burladingen – dem Wohnort des Unternehmers. Demnach wurde am Montag gegen 5 Uhr morgens eine verletzte Person aus einer Privatwohnung per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Da es keinerlei Hinweise auf Fremdeinwirkung oder eine Straftat gebe, mache die Polizei keine weiteren Angaben – auch nicht dazu, ob in Burladingen Schüsse gefallen seien.

Grupp ist leidenschaftlicher Jäger

Wolfgang Grupp zählt zu den bekanntesten Unternehmerpersönlichkeiten Deutschlands – und ist zugleich passionierter Hobby-Jäger. Auch sein Sohn ist Jäger. Seit 2007 besitzt Grupp senior ein Jagdrevier im Allgäu. In einem Interview mit der Deutschen Jagdzeitung sagte er: »Es macht mir große Freude, auf Schwarzkittel und Rotwild, aber auch auf Hase und Fasan zu jagen.« Über seinen Waffenschrank erklärte er: »Ich habe die Schäfte all meiner Langwaffen schwarz beizen und alle Silberteile vergolden lassen. In alle Pistolengriffkäppchen sind meine Initialen eingraviert.«

Noch am Samstag war Grupp bei einem Tag der offenen Tür bei Trigema aktiv. Laut Schwäbischer Zeitung begrüßte er dort Gäste, posierte für Fotos und beantwortete Fragen von Besuchern.

2024 räumte Grupp den Chefposten

Anfang 2024 räumte Grupp den Chefposten und gab die Geschäftsführung an seinen Sohn Wolfgang Grupp junior und seine Tochter Bonita ab. Beide Kinder waren schon zuvor in der Firma tätig: 2013 und 2014 traten Bonita und Wolfgang Grupp junior in das Familienunternehmen ein. 

Zu der Aufgabenteilung sagte sein Sohn Ende des vergangenen Jahres: »Meine Schwester kümmert sich ums Personal, E-Commerce und Marketing. Meine Mutter verantwortet die Testgeschäfte. Ich bin zuständig für den B2B-Bereich, Verkauf, Logistik und IT.«

Kultige TV-Spots mit Trigema-Affe

Grupp senior gilt als einer der profiliertesten und schillerndsten deutschen Kaufleute. Der ehemalige alleinige Trigema-Inhaber wurde durch kultige Fernsehspots bekannt. In diesen warb ein Schimpanse im weißen Hemd und mit schwarzer Krawatte - verkleidet als Nachrichtensprecher - für T- und Sweat-Shirts des Mittelständlers. Das lebendige Tier wurde inzwischen von einer Computeranimation ersetzt. 

Mit eiserner Hand führte Grupp Trigema aus den roten Zahlen und machte den Betrieb zu Deutschlands größtem T-Shirt- und Tennisbekleidungshersteller. Der Produktionsumsatz lag 2022 bei 127,2 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter bei rund 1.160.

Grupp: Wer das Billigste möchte, ist nicht unser Kunde

Zum 100-jährigen Bestehen von Trigema im Jahr 2019 sagte Grupp: »Zu meiner Zielgruppe gehört der Verbraucher, der Wert auf Qualität und Anständigkeit legt. Wer das Billigste möchte, ist nicht unser Kunde.« Grupp belieferte mit seiner Ware dennoch auch die Discounter. Trigema habe dank eines Großauftrags mit Aldi Ende der 1980er Jahre 36 Millionen Umsatz gemacht, erzählte der Hobby-Jäger immer wieder.

1984 eröffnete Trigema sein erstes eigenes Verkaufsgeschäft im Allgäu. Inzwischen vertreibt das Unternehmen einen großen Teil seiner Ware selbst, online sowie in sogenannten Testgeschäften bundesweit. Die meisten liegen abseits der großen Städte und ihren Fußgängerzonen. Sie stehen in Urlaubsgebieten, wo die Kundschaft stetig wechselt.

Oft kritisierte Grupp einen Größenwahn mancher Unternehmer und forderte die persönliche Haftung für alle Bosse: »Wir brauchen wieder Unternehmer mit Verantwortung, Disziplin und Vorbildfunktion.« (GEA/dpa)