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»Pure Emotion«: Eva Brockmann ist neue Deutsche Weinkönigin

Im goldenen Konfettiregen wird die neue »First Lady des Rebensafts« gekrönt. Ihr Ziel? Sie will den Stellenwert des deutschen Weins im Ausland steigern. Derzeit geht ein Achtel des Anbaus in den Export.

Eva Brockmann
Krönung der 75. Deutschen Weinkönigin Eva Brockmann (aus Franken) durch die 74. Weinkönigin Katrin Lang. Foto: Lando Hass/DPA
Krönung der 75. Deutschen Weinkönigin Eva Brockmann (aus Franken) durch die 74. Weinkönigin Katrin Lang.
Foto: Lando Hass/DPA

Die Gewinnerin schlug die Hände vors Gesicht und konnte ihren Erfolg kaum glauben: Eva Brockmann aus dem Anbaugebiet Franken ist die 75. Deutsche Weinkönigin. In einem spannenden Finale setzte sich die 24-Jährige am Freitagabend in Neustadt (Pfalz) gegen vier Mitbewerberinnen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen durch. »Ich spüre pure Freude, pure Emotion«, sagte die studierte Önologin nach dem goldenen Konfettiregen der Deutschen Presse-Agentur. Sie könne den Sieg noch nicht fassen. Als Weinkönigin vertritt sie im Jubiläumsjahr nun rund 15.000 Winzerinnen und Winzer.

Im Jubel ihrer Fangemeinde nahm die neue »First Lady des Rebensafts« mit breitem Lächeln die Königinnen-Krone von Vorgängerin Katrin Lang aus dem Anbaugebiet Baden entgegen. Im Namen der Rebe nimmt Brockmann nun zahlreiche Termine auch im Ausland wahr. »Ich möchte die Sichtbarkeit und den Stellenwert des deutschen Weins in der Welt weiter steigern«, betonte die Monarchin auf Zeit und winkte nach allen Seiten. Die Kandidatinnen seien ein gutes Team gewesen. »Jede hätte es verdient.« Aus Franken kam die Siegerin zuletzt 2008.

Vor etwa 700 Gästen im Saalbau wählten eine Jury und das Publikum Lea Baßler (23, Anbaugebiet Pfalz) und Jessica Himmelsbach (28, Anbaugebiet Baden) zu Weinprinzessinnen. Im Kampf um die Krone unterlagen Katja Föhr (21, Rheingau) und Sarah Röhl (23, Mosel).

Die fünf Kandidatinnen mussten unter anderem Weinsorten bei einer Blindverkostung erkennen und Schlagfertigkeit unter Beweis stellen.

Die jeweilige Fangemeinde feuerte ihre Favoritin frenetisch an. »Eva 4 Queen« stand auf einem Plakat, andere trugen T-Shirts mit dem Konterfei von Himmelsbach. Zahlreiche Fähnchen wurden geschwenkt.

Die Deutsche Weinkönigin wirbt seit 1949 für die Branche. Bis 1999 galten die Bedingungen, dass die Kandidatinnen ledig sein und aus einer Winzerfamilie stammen mussten. Insgesamt gibt es in Deutschland 13 Weinanbaugebiete, das größte ist Rheinhessen vor der Pfalz. Etwa ein Achtel des Weins aus deutschem Anbau geht in den Export, dies waren im vergangenen Jahr 118 Millionen Liter. Die größten Erlöse erzielte man in den USA sowie in Norwegen und in den Niederlanden.

Die bisherige Amtsinhaberin Katrin Lang nahm in Neustadt spürbar bewegt Abschied. »Es bleibt ganz viel - tolle Begegnungen mit Menschen, die sich für das Kulturgut deutscher Wein haben begeistern lassen. Bei Reisen nach Hongkong und New York konnte man erleben, welche Wertschätzung deutscher Wein auch am anderen Ende der Welt genießt«, sagte die 24-Jährige. Worauf sie sich jetzt freue? »Mal durchzuatmen - und über Termine wieder selbst zu entscheiden.«

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