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Prozess um »Schockanrufe«: Angeklagter räumt Vorwürfe ein

In einem Prozess um sogenannte Schockanrufe hat der Angeklagte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft eingeräumt. Der 21-Jährige steht seit Montag vor dem Landgericht München II, weil er als Teil einer Bande mit einer Telefonmasche vorwiegend ältere Menschen um mehr als 200.000 Euro betrogen haben soll. Der Mann ließ über seinen Anwalt mitteilen, er habe als Abholer fungiert und Beute wie Bargeld und Schmuck von den Opfern in Empfang genommen.

Justitia
Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts. Foto: Hendrik Schmidt/DPA
Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts.
Foto: Hendrik Schmidt/DPA

Die Masche der Bande war laut Anklage fast immer gleich: Als Polizei oder Staatsanwaltschaft riefen die Mitglieder im Dezember 2022 bei Opfern an und behaupteten, deren Tochter habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Nur durch Zahlung einer hohen Kaution könnten die Eltern einen Haftbefehl abwehren. Bei den stundenlangen Telefonaten wurde laut der Vorwürfe ein enormer Druck aufgebaut.

In zwei Fällen übergaben die Opfer daraufhin Gold, Schmuck und Bargeld an den Angeklagten. Die Beute gab der Angeklagte demnach an einen Komplizen. In zwei weiteren Fällen scheiterte die Aktion, als die Angerufenen misstrauisch wurden.

Eine der Taten verübte die Bande der Staatsanwaltschaft zufolge in Stuttgart, die anderen drei in Österreich. Die Anklage lautet auf gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Bandenbetrug. Die Aussage des Mannes geht auf eine sogenannte Verständigung zurück. Darin hatten sich das Gericht und der Angeklagte auf einen Strafrahmen geeinigt.

Warnung des Bundeskriminalamts vor Schockanrufen

© dpa-infocom, dpa:230828-99-989646/4