Vor allem ältere Menschen werden seit Jahren immer wieder Opfer von Kriminellen nach sogenannten Schockanrufen. Nun ist es der Polizei in gleich zwei Fällen gelungen, mutmaßliche Täter zu fassen.
Wie Ermittler in Heilbronn am Mittwoch mitteilten, wollte eine 32-Jährige eigentlich 100.000 Euro von einer älteren Dame in Empfang nehmen. Doch stattdessen empfing die Kripo die Abholerin und nahm sie fest. Später schickte eine Richterin die Verdächtige in Untersuchungshaft. Das Vorgehen der Telefonbetrüger-Bande bei der betroffenen 58-Jährigen entsprach einer Polizeisprecherin zufolge einer bekannten Masche: Die Frau bekam einen Anruf ihrer vermeintlichen Tochter, die einen tödlichen Unfall verursacht haben soll. Dann übernahm eine vermeintliche Polizistin das Gespräch und erklärte der 58-Jährigen, sie müsse 100.000 Euro in bar als Kaution an eine Abholerin übergeben, damit die Tochter wieder auf freien Fuß komme.
Was die Betrüger am Telefon aber nicht wussten: Per Handy verständigte die ältere Frau parallel die echte Polizei. Diese fädelte am vergangenen Freitag die fingierte Geldübergabe ein.
Auch im Fall einer 64-Jährigen aus Reutlingen hatten Betrüger keinen Erfolg. Mit einem ähnlichem Vorgehen brachten sie die Frau am Dienstag dazu, mit einer hohen Bargeldsumme zu einem Übergabeort nach Stuttgart zu kommen. Da die Frau im letzten Moment aber doch Zweifel bekam, verständigte sie die Polizei. Diese nahm schließlich einen 22-Jährigen am vereinbarten Übergabeort fest. Ein Richter erließ Untersuchungshaft. Die Ermittlungen zu weiteren Beteiligten dauern an.
Zuletzt gelang es der Polizei einer Sprecherin zufolge immer wieder, Abholer dieser Betrügerbanden festzunehmen. Sie betonte aber, dass dies trotz allem recht selten passierte. Nach wie vor fallen insbesondere ältere Menschen immer wieder auf die Trickbetrüger rein und verlieren so hohe Geldbeträge.
Mitteilung zum Fall in Heilbronn
Mitteilung zum Fall in Reutlingen
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