REUTLINGEN. Die Dunkelziffer bei Frauen im Zusammenhang mit Sexualstraftaten ist recht hoch, sagt der Polizei-Psychologe Adolf Gallwitz, der sich Zeit seines beruflichen Lebens mit Kindeswohl-Gefährdung und Sexualstraftaten befasst hat. Sexuellen Missbrauch bringe man gemeinhin meist mit Männern oder Vätern in Verbindung. Das spiegle aber nicht die Realität wieder. »Mütterliche Instinkte haben keine Gewalt ausschließende Wirkung«, sagt Gallwitz, »Frauen sind zu genauso scheußlichen Taten in der Lage wie Männer« . Wie der Missbrauchsfall von Staufen beweist. Eine 48-jährige Frau vergeht sich am eigenen Sohn, unterstützt den Lebensgefährten, wenn der Jungen vergewaltigt und verkauft den Sohn an wildfremde Menschen, damit die ihn vergewaltigen können.
Unvorstellbar, denkt man sich. »Gar nicht so selten«, sagt Gallwitz. »Gehen Sie doch mal nach Ceylon oder in die Dom-Rep, da werden Kinder oft schon mit dem Mietwagen angeboten. Mit Wissen der Eltern. Viele Sex-Touristen auch aus Deutschland, die hier ein ganz unauffälliges Leben führen, nutzen das aus«.
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