Rund um die EM-Partie von Deutschland gegen Ungarn in Stuttgart sind mehr als 30 Strafanzeigen aufgenommen worden. Dies sei wegen Körperverletzungen und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz geschehen, zudem hätten ungarische Fans den Hitlergruß gezeigt, teilte die Stuttgarter Polizei nach dem 2:0 der DFB-Auswahl am Mittwochabend mit.
Insgesamt war die Einsatzbilanz zum Hochrisikospiel positiv. Es habe keine größeren Vorkommnisse gegeben, teilten das Polizeipräsidium Stuttgart sowie die Bundespolizeidirektion Stuttgart mit.
Auf dem Weg Richtung Stadion zündeten Fans beider Mannschaften den Angaben zufolge immer wieder Nebeltöpfe. Bei den Fanmärschen nahmen rund 8000 ungarische Anhänger und 5000 deutsche Fans teil. Als die Beamten kurz nach 18.00 Uhr rund 60 deutsche Hooligans kontrollierten, seien bei der Durchsuchung bei zwölf Menschen Passivbewaffnung und Vermummungsmaterial gefunden worden, hieß es. Ein Richter habe deshalb Gewahrsam angeordnet, um Gewalttaten zu verhindern.
Ein deutscher Fan, der mit weiteren Menschen auf der Plattform eines Fanbusses stand, riss während der Fahrt durch den Schwanenplatztunnel Kabel von der Decke. Der Tunnel an der Bundesstraße 14 war vorübergehend gesperrt.
Laut Bundespolizei nutzten bei der Abreise rund 10.000 deutsche Fans und etwa 2000 ungarische Fans die Bahn.
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