Wenig Licht und freie Sicht: Zwar sind Polarlichter im Südwesten in den nächsten Nächten theoretisch möglich, doch mit bloßem Auge ist das Leuchten wahrscheinlich nicht zu sehen. Wenn, dann seien die Chancen fernab der großen Städte am besten, sagte Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Mit einem einfachen Trick kann man das Naturphänomen unter Umständen sichtbar machen.
»Normalerweise reicht es ein Handy auf die Fensterbank zu legen«, sagte Liefke. Dann müsse man so lange belichten, wie es geht. Dabei sollte es so dunkel wie möglich sein. Auch eine freie Sicht nach Norden ist wichtig. »Auf dem Foto kommen dann meistens schon die Farben raus«, so Liefke. Und das, obwohl am Himmel gar keine Farben oder nur ein farbloser Schleier zu sehen ist.
Grund für die derzeitigen Chancen war ein »koronaler Massenauswurf« am Sonntagnachmittag. Bei der Sonneneruption wurde laut Liefke einiges an Materie ins All geschleudert. Der Großteil der Teilchen kam schon am Sonntag bei uns an. Doch einige langsamere Teilchen kämen noch nach, hieß es. Bis zur Nacht zum Mittwoch könne man Polarlichter im Südwesten darum nicht ausschließen. »Polarlichter sind immer etwas unberechenbar«, erklärte die Expertin.
Verantwortlich für das oft grünliche oder rötliche Leuchten sind sogenannte Sonnenstürme. Dabei werden elektrisch geladene Teilchen von der Sonne weggeschleudert. Geschieht dies in Richtung Erde, können die Teilchen bei uns ankommen. Treten sie in die Erdatmosphäre ein, kommt es zum Leuchten.
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