STUTTGART. In Stuttgart wird es ab dem 1. Juli 2020 großflächige Fahrverbote für Diesel der Euronorm 5 geben, wenn die Einhaltung der Stickoxid-Grenzwerte bis April/Mai nicht in Sicht ist. Der Luftreinhalteplan für die Landeshauptstadt wird entsprechend fortgeschrieben, wie der Amtschef im Verkehrsministerium, Uwe Lahl, am Dienstag in Stuttgart sagte. Das großflächige Fahrverbot soll nach seinen Worten zwar nicht die gesamte Umweltzone der Stadt, aber möglicherweise auch die Stadtteile Bad Cannstatt, Feuerbach und Zuffenhausen umfassen. Sollte die Einhaltung der Grenzwerte in Sicht sein, soll das zonale Fahrverbot für Euro-5-Diesel nicht kommen.
Seit Anfang des Jahres gelten in der Landeshauptstadt zur Luftreinhaltung bereits Fahrverbote für Diesel der Euronorm 4 und schlechter. Im nächsten Schritt dürfen von Anfang 2020 an Diesel der Euronorm 5 und schlechter nicht mehr auf vier Strecken fahren, die aus der Stadt hinein und hinaus führen. Die Regierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hofft, dass diese Maßnahmen bereits ausreichen, um die Grenzwerte an den wichtigen Stickoxid-Messstationen in Stuttgart einzuhalten. Auf Druck der Gerichte muss das Land Baden-Württemberg aber auch großflächige Fahrverbote für jüngere Diesel in den Plan aufnehmen.
Der um diese Maßnahme ergänzte neue Luftreinhaltungsplan soll Anfang Dezember veröffentlicht werden, wie Lahl sagte. Nach seiner Einschätzung bestehen aber tatsächlich noch Chancen, großflächigen Fahrverbote für Euro-5-Diesel zu vermeiden. Neue Messungen am besonders belasteten Stuttgarter Neckartor zeigten, dass man dort auf Stickoxid-Werte von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft zugehe. Der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. (dpa)
Informationen zum geltenden Diesel-Fahrverbot
Informationen des Verkehrsministerium zum Thema Luftreinhaltung