Sein Auftritt wie nach einem Hollywood-Drehbuch brachte Nils Petersen nicht ins Grübeln. In seinem letzten Heimspiel als Fußball-Profi und seinem vorletzten Match für seinen langjährigen Arbeitgeber SC Freiburg schoss er fünf Minuten nach seiner Einwechslung den Treffer zum 2:0 (0:0) - ein weiterer wurde nachträglich aberkannt. »Nach dem zweiten Tor habe ich gedacht, jetzt kommt noch mal ein Vertragsangebot rein«, scherzte Petersen am Freitagabend beim Streamingdienst DAZN.
Mit 34 Jahren will er seine Profi-Karriere nach dieser Saison beenden. »Nach dem Spiel kann man wieder sagen, Mensch warum? Manchmal soll man ja aufhören, wenn es am schönsten ist«, erzählte der Stürmer, der in seiner Karriere immer wieder seinen Ruf als Edeljoker pflegte. So wie beim Sieg über den VfL Wolfsburg, durch den die Freiburger weiter auf die erstmalige Teilnahme an der Champions League hoffen dürfen und die vor ihnen platzierten Rivalen RB Leipzig und 1. FC Union Berlin am vorletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga gehörig unter Druck setzten.
»Klar fragt man sich, Mensch, wäre es doch noch gegangen. Aber wenn man die Saison im Ganzen nimmt, ist die sportliche Geschichte dann irgendwann auch mal auserzählt nach achteinhalb Jahren«, betonte Petersen, der im Sommer 2015 vom SV Werder Bremen nach Freiburg gewechselt war: »Da kommen jetzt Neue, die in diesen Sphären in der Tabelle dann für Furore sorgen können und ich freue mich, dass ich Teil von diesem Club war und Teil dessen, was den Verein nach oben gebracht haben. Wir waren ja mal zweite Liga.«
Nach einem hochemotionalen Abend hatte er auch »einen kleinen Kloß im Hals«. Und ein bisschen Stimme habe er auf der Tribüne gelassen, »aber heute ist es okay, wenn sie nicht mehr da ist«, sagte Petersen, der sich von den Fans hatte feiern lassen und unter ihnen auch den Ton mit angegeben hatte.
Auf das Angebot von Ex-Profi Sandro Wagner, dessen Nachfolger als DAZN-Experte zu werden, sagte Petersen: »Das sind krasse Fußstapfen, muss ich sagen. Es kommt so viel Fußball mittlerweile, aber wenn Sandro Wagner dabei ist, dann höre ich gerne zu. Das ist jetzt nicht Honig ums Maul schmieren. Da wird nicht um den heißen Brei herumgeredet und er hat ein paar gute Sprüche parat. Warum nicht, warum nicht.«
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