Die Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg, Uta-Micaela Dürig, sagte: »Das Bildungs- und Teilhabepaket ist kein wirksames Mittel, um die Familien zu erreichen und Kindern Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben zu ermöglichen.« Die Beantragung sei für die Familien viel zu bürokratisch und aufwendig. Jobcenter und Kommunen müssten hier besser und mehrsprachig informieren. »In Baden-Württemberg müssen zusätzlich die Präventionsnetzwerke und die Landesprojekte gegen Kinderarmut eingebunden werden, um den Familien den Zugang zu den Leistungen zu erleichtern.«
Dürig forderte eine rasche Einführung der Kindergrundsicherung. Sie gilt als das sozialpolitische Herzensprojekt der Ampel-Regierung und soll verschiedene finanzielle Leistungen wie Kindergeld, Bürgergeld, Sozialhilfe, Kinderzuschlag und Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets zusammenführen. Dadurch sollen bessere Chancen für Kinder und Jugendliche geschaffen und mehr Familien mit Unterstützungsbedarf erreicht werden.
Das Kabinett hatte bereits einem Gesetzentwurf von Familienministerin Lisa Paus zugestimmt. Das Parlament debattierte am Donnerstag in erster Lesung darüber.
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