Die Zugvögel mit den markanten, schopfartigen Federn am Kopf und sichelförmigen Schnäbeln nisteten bislang an einer eigens für sie errichteten Brutwand und sollten diese Woche in nahe gelegene Felsnischen umgesiedelt werden. Einige der Elterntiere hätten sich aber mehr auf die alte Brutstätte konzentriert und teils auch mit dort verbliebenen Nestern konkurriert, sagte die Sprecherin.
Es könnte sein, dass sie sich nächstes Jahr von sich aus an die neuen Brutstätten erinnerten, erklärte die Fachfrau. Im Frühjahr werde entschieden, ob es sonst einen weiteren Auswilderungsversuch gibt.
Waldrappe lebten bis ins 17. Jahrhundert unter anderem an Felsen in Überlingen. Dann wurden ihnen Vogeljäger zum Verhängnis. Zuletzt waren die Tiere in freier Wildbahn praktisch ausgestorben. Das Waldrappteam hat sich die Wiederansiedlung der Tiere zum Ziel gesetzt. Die Waldrappe in Überlingen gehören zu einer von vier Kolonien, die zum Auswilderungsprojekt im Alpenraum gehören.
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