Nach dem Brand in einer Ferienunterkunft im Elsass sind neun Menschen tot aufgefunden worden. Nach zwei vermissten Menschen suchten die Rettungskräfte noch, sagte Philippe Hauwiller, Einsatzleiter der Feuerwehr, am Mittwoch. Zuvor waren bei dem Feuer in einem abgelegenen Ortsteil von Wintzenheim bei Colmar zehn Menschen mit Behinderung und ein Betreuer vermisst worden. Der Ort befindet sich etwa 50 Kilometer von Freiburg entfernt.
Das Feuer in der Ferienunterkunft war am Mittwochmorgen gegen 6.30 Uhr ausgebrochen. Zu dem Zeitpunkt waren 28 Menschen dort untergebracht. Die örtliche Präfektur schrieb von zwei Erwachsenengruppen mit Menschen mit Behinderung.
»Leider gibt es keine großen Zweifel«, hatte Christophe Marot von der örtlichen Präfektur dem Sender France Info zufolge gesagt, als noch elf Menschen vermisst worden waren. »All diese Personen waren in der Unterkunft und konnten nicht mehr herauskommen.«
Bei dem Feuer wurde auch ein Mensch verletzt, ein weiterer stehe unter Schock, teilte die Präfektur mit. 17 Menschen konnten sich noch vor Ankunft der Feuerwehr aus dem Haus retten, die meisten von ihnen aus dem Erdgeschoss. 300 von 500 Quadratmetern des Hauses fingen Feuer.
Ermittlungen sollen nun klären, wie es zu dem Brand kam. Wahrscheinlich sei, dass das Feuer im ersten Stock ausbrach, sagte Hauwiller von der Feuerwehr. Das Gebäude habe sehr schnell Feuer gefangen. Daniel Leroy, stellvertretender Bürgermeister von Wintzenheim sagte: »Wir kennen diese Herberge. Diese Unterkunft hat sehr gut funktioniert und keine Probleme gemacht.« Vertreter der Gemeinde hätten das Haus von innen gesehen. Alles sei renoviert und in »perfektem Zustand« gewesen.
Leroy zufolge brannte das Gewölbe des Hauses, die Bedachung sei eingestürzt. Der gesamte obere Bereich sei zerstört worden. Nur das Erdgeschoss, in dem sich die Gemeinschaftsräume befanden, sei intakt geblieben.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb am Morgen zu dem Brand auf Twitter: »Angesichts dieser Tragödie denke ich an die Opfer, an die Verletzten, an die Menschen, die ihnen nahe stehen.« Premierministerin Élisabeth Borne nannte den Vorfall schrecklich. Sie wolle sich zum Ort des Geschehens begeben. Innenminister Gérald Darmanin dankte der Feuerwehr für ihren schnellen Einsatz.
© dpa-infocom, dpa:230809-99-781787/3