Schell will Akzeptanz für den Ausbau der erneuerbaren Energien schaffen - notfalls höchstpersönlich. »Wenn das bedeutet, dass ich persönlich mich irgendwo auch einmal zeigen und die Argumente darstellen muss, warum A oder B notwendig sind, dann bin ich bereit dazu.«
Die Politik hat aus Sicht des neuen Vorstandsvorsitzenden verstanden, dass etwa Bürokratie abgebaut werden muss. Jetzt gehe es eher darum, wie man das umsetzen könne, sagte Schell. »Da müssen wir alle an einen Tisch und überlegen, was die Dinge sind, die das Ganze verzögern.« Dialog sei für ihn ein wichtiges Thema. »Das schließt für mich alle Interessensgruppen mit ein.« Widerspruch etwa in der Bevölkerung gebe es, »weil irgendwo an irgendeiner Stelle jemand aus häufig verständlichen Gründen ein Thema hat. Und deswegen muss man die Fakten auf den Tisch legen und die Gesprächspartner zusammenbringen.«
Dass es bei wichtigen Fragen verschiedene Meinungen ist, ist aus Schells Sicht verständlich. Viele Menschen zeigten eine große Unterstützung für die Energiewende. »Und dann gibt es welche, denen war das bislang sehr recht, dass irgendwo in großen Kraftwerken elektrische Energie produziert wurde, aber nicht in der Nähe ihres Hauses.« Hier müsse man über neue Anreize nachdenken.
Schell folgt auf Frank Mastiaux, der den einstigen Atomstromer auf einen Kurs mit erneuerbaren Energien gebracht hat. Am Freitag hatte EnBW mitgeteilt, die Jahresgewinnziele wegen hoher Belastungen im Netzgeschäft sowie der strauchelnden Gastochter VNG zu senken.
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