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Naturschützer kritisieren Klimapolitik der Landesregierung

Radolfzell (dpa/lsw) - Naturschützer haben die Klimapolitik der Landesregierung als unzureichend kritisiert. »Es muss ein anderer Wind wehen«, forderte die Landesgeschäftsführerin des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Sylvia Pilarsky-Grosch, zum Auftakt der 44. Naturschutztage am Bodensee am Freitag in Radolfzell. »Wir stecken mitten in der Klimakrise.«

Sylvia Pilarsky-Grosch spricht in ein Mikrofon
Sylvia Pilarsky-Grosch spricht in ein Mikrofon. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild
Sylvia Pilarsky-Grosch spricht in ein Mikrofon. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

Mit dem Ziel, den Treibhausgasausstoß bis 2030 um 42 Prozent und bis 2050 um 90 Prozent gegenüber 1990 zu verringern, bleibe Baden-Württemberg hinter den Klimaschutzzielen von Paris zurück. »Es wäre enttäuschend, wenn sich die grün-geführte Landesregierung nicht ambitioniertere Ziele setzen würde«, sagte Pilarsky-Grosch laut einer Mitteilung. Gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), Johannes Enssle, forderte sie die Regierung auf, sich stärker für eine zukunftsfähige Klima- und Landwirtschaftspolitik einzusetzen und zu einem nachhaltigeren Konsum umzusteuern.

Die Verbände fordern unter anderem einen Fahrplan für den Ausstieg aus der Kohleverstromung. Das Kohlekraftwerk Mannheim, das für zehn Prozent des CO2-Ausstoßes im Südwesten verantwortlich sei, müsse »schnellstmöglich vom Netz«. Zugleich müssten der Ausbau der Windenergie wiederbelebt und mehr in Solarenergie investiert werden. Die Regierung solle sich zudem bundesweit für ein Tempo-Limit von 130 einsetzen.

BUND und Nabu laden traditionell am Dreikönigswochenende zu einer Fortbildungs- und Informationsveranstaltung für Naturschutzaktive und Umweltinteressierte an den Bodensee ein.

Naturschutztage am Bodensee