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Nato-Übung beeinträchtigt im Juni Flugverkehr ab Zürich

Ortschaften an der Einflugschneise zum Flughafen Zürich müssen sich vorübergehend auf Fluglärm in der Nacht einstellen. Das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt kürzte das Nachtflugverbot im Juni für zwei Wochen. Flugzeuge dürfen statt bis 23.30 Uhr vorübergehend bis 00.30 Uhr landen, wie das Amt am Freitag auf Anfrage mitteilte. Hintergrund ist die großangelegte von Deutschland initiierte Luftwaffenübung Air Defender 2023, an der sich neben mehreren Nationen auch die Nato beteiligt. Sie beeinträchtigt den Flugverkehr ab Zürich. Deshalb hatte der Airport eine Begrenzung des Nachtflugverbots beantragt. Laut des Bundesamtes kann es zu längeren Flugzeiten, Verspätungen oder Annullierungen von Flügen kommen.

Die Einflugschneise führt direkt über deutsche Ortschaften nahe der Grenze. Hohentengen beschwert sich seit Jahren über eine hohe Belastung durch Fluglärm und pocht auf Einschränkungen und Flugroutenänderungen.

In Deutschland appellierten Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) an die Länder, wegen der Luftwaffenübung über Teilen Deutschlands die Betriebszeiten an Flughäfen zu flexibilisieren. Störungen könnten deutlich abgemildert werden, wenn Flugzeuge für die Dauer der Übung außerhalb der normalen Betriebszeiten starten und landen dürften. Laut Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt läuft die Übung vom 12. Juni bis zum 23. Juni, nicht aber an Wochenenden. 25 Nationen mit 250 Flugzeugen und 10 000 Soldaten und Soldatinnen sollen daran teilnehmen.

Fluglärmmessung in Hohentengen

© dpa-infocom, dpa:230602-99-921273/3