Die Narrenzunft Gockel-Gilde hat in Villingen-Schwenningen den Schlagbaum heruntergelassen und Spenden von Autofahrern gesammelt. »Wir sind wieder auf der Straße«, sagte die Erste Vorsitzende der Zunft, Melanie de Surmont, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Sonniges Winterwetter habe die eintägige Fastnachtsaktion begünstigt.
Kostümierte »Zöllner« aus Baden und aus Württemberg sagten folgenden Spruch auf: »Laut Verordnung des Königs von Württemberg und des Großherzogs von Baden müssen wir heute, am 10. Februar anno 2023, für die Durchfahrt einen Wegzoll erheben.«
Wohl nirgends kommen sich Badener und Württemberger so nah wie in Villingen-Schwenningen im Schwarzwald-Baar-Kreis. Durch die heutige Doppelstadt verlief früher eine Landesgrenze. Gut 50 Jahre nach dem Zusammenschluss sind sich der badische und der württembergische Stadtteil zwar sehr viel näher gekommen. Doch wirklich zusammengewachsen ist die Stadt auch räumlich bislang nicht.
Doch während der Fastnacht wird nicht alles so ernst genommen. Im Einsatz waren acht Wachmänner, jeweils vier aus Baden und Württemberg, berichtete de Surmont. Während der Corona-Pandemie konnte die Narrenzunft nur über das Internet Geld sammeln.
Die Durchreisenden seien in der Vergangenheit an der närrischen Zollstation meist erfreut gewesen, berichtete die Vorsitzende. »Tolle Sache«, habe es beispielsweise geheißen. Manche seien sogar gezielt vorbeigekommen, um bei den Wachmännern eine Spende zu hinterlassen. Einige Autofahrer hätten jedoch eine Polizeikontrolle vermutet und seien umgekehrt.
Die Einnahmen der Aktion sind für die Feldner Mühle bestimmt. Dies ist nach Angaben der Narrenzunft ein Förderverein für Menschen mit Behinderung in Villingen. 2020 waren bei der Sammelaktion über 3100 Euro zusammengekommen.
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