In manchen Orten wird auch schon gefeiert - »ein Überbleibsel aus der karnevalistischen Zeit vieler Zünfte im 19. und 20. Jahrhundert«, sagte Reichle. »Das hat mit der schwäbisch-alemannischen Fasnet nicht so wirklich was zu tun.« In Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) klingelt beispielsweise um 11.11 Uhr ein Fastnachtswecker. Eine Narrenschelle wird in Immenstaad am Bodensee geläutet. Dort verabschiedet sich dann auch das Prinzenpaar der vergangenen Saison.
Die Narren treffen sich am Sonntag laut Reichle überwiegend in Zivil. »Da kommt noch keiner mit Maske, niemand im Häs.« Die traditionelle Verkleidung sei vor dem 6. Januar tabu. Nach altem Brauch wird sie an Dreikönig abgestaubt. Dann beginnen auch die ersten Veranstaltungen und Umzüge. Die eigentliche Fasnet startet allerdings noch später, am Donnerstag vor Aschermittwoch. Der »Schmotzige Dunnschtig« gilt als Höhepunkt des närrischen Treibens im Südwesten.