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Nübels EM-Berufung passt zum VfB-Wandel: Krönung der Saison

Nübel hat mit seinem Wechsel nach Stuttgart mehr gewonnen als einen Stammplatz. Der Sprung des Torwarts in den EM-Kader steht stellvertretend für die starke VfB-Saison. Die soll mit einem Coup enden.

Alexander Nübel
Stuttgarts Torwart Alexander Nübel gestikuliert. Foto: Tom Weller/DPA
Stuttgarts Torwart Alexander Nübel gestikuliert.
Foto: Tom Weller/DPA

Alexander Nübels Entscheidung für den VfB Stuttgart ist ziemlich perfekt aufgegangen. Und seine Erfolgsgeschichte passt zur erstaunlichen Wandlung der Schwaben. Der Torwart kam zu einem Fast-Absteiger. Jetzt ist Nübel die Nummer eins bei einem künftigen Champions-League-Starter und empfahl sich derart, dass er als ein Ersatzmann mit zur Heim-EM fährt. Seinen geplanten Safari-Trip in Tansania streicht er für das Fußball-Highlight des Sommers.

Damit steht Nübels überraschender Aufstieg sinnbildlich für den Weg des VfB vom Abstiegs-Relegationsteilnehmer hin zum Bayern-Spielverderber mit einem deutschen EM-Quintett. Am Samstag wollen sich der 27-Jährige und der VfB zum Saison-Abschluss der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr/Sky) noch zum Vizemeister küren.

Nur der FC Bayern hat einen deutschen EM-Teilnehmer mehr

»Das ist jetzt natürlich die Krönung, dass so viele Spieler bei der EM dabei sein dürfen«, sagte Nübel. Es sei für den Verein eine »Riesenwertschätzung« für »eine sehr, sehr überragende Saison.«

Bevor die Europameisterschaft vom 14. Juni bis 14. Juli komplett in den Fokus rückt und sich Nübel wie Maximilian Mittelstädt, Chris Führich, Waldemar Anton und Deniz Undav auf das Nationalteam konzentriert, würde der VfB am liebsten noch einen draufsetzen. Mit einem Sieg gegen Gladbach ist der zweite Platz aber nur drin, wenn der FC Bayern bei der TSG 1899 Hoffenheim patzt. »Wir haben etwas Großes geschafft dieses Jahr«, sagte Nationalstürmer Undav unabhängig vom abschließenden Ergebnis.

Nübel will die positive Stimmung aus Stuttgart mit zur EM nehmen. Seine Rolle allerdings wird unter Nagelsmann eine komplett andere sein als beim VfB, bei dem er uneingeschränkter Stammspieler und Leistungsträger ist. Natürlich weiß er, dass Manuel Neuer als Nummer eins und Marc-André ter Stegen als Nummer zwei gesetzt sind und er sich hinten anstellen muss. Er freue sich auf die Qualität im Training, sagte Nübel. Mit Neuer sei alles entspannt.

Die Konkurrenz mit dem Bayern-Star werde von außen aufgebauscht. »Ich glaube, wir hatten in der Zeit, als ich bei Bayern war, eine gute Zeit, haben uns verstanden.« Bei den Münchnern stand Neuer der Weiterentwicklung von Nübel im Weg. Mit großen Hoffnungen war das Torwart-Talent damals zum deutschen Rekordmeister gewechselt. Doch Neuer war unantastbar. Nübel flüchtete nach Monaco und kam im Sommer 2023 als Leihgabe des deutschen Rekordmeisters zum VfB. In München gilt er offenbar angesichts der Vertragsverlängerung bis 2029 weiterhin als eine Lösung für die Zukunft.

Nübel kein Streichkandidat für Bundestrainer Nagelsmann

Aus seinem Ehrgeiz macht der 27-Jährige keinen Hehl. »Trotzdem weiß ich auch, mich unterzuordnen«, beschwichtigte Nübel. Sein EM-Ticket wurde am Donnerstag offiziell verkündet, vorher war sein Name und die Absage von Bernd Leno durchgesickert. Seit Dienstag wisse er selbst Bescheid, berichtete Nübel. Und war selbst »sehr überrascht«.

Um seinen Platz im EM-Kader muss er nicht fürchten. Bundestrainer Julian Nagelsmann kündigte an, mit vier Torhütern ins Turnier gehen und einen Feldspieler streichen zu wollen. Neben Neuer, ter Stegen und Nübel zählt Hoffenheims Keeper Oliver Baumann zum Aufgebot.

Als er nach Stuttgart gekommen sei, habe ihm Trainer Sebastian Hoeneß schon vermittelt, dass in der Mannschaft Qualität stecke, berichtete Nübel. »Das haben wir natürlich überragend auf den Platz bekommen.« Am Samstag gegen Gladbach soll das noch einmal klappen.

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