NEUFFEN. Es ist ein Ausflug, der beinahe übel endet. Eine Mutter ist mit ihren acht und fünf Jahre alten Kindern am Sonntag unterwegs zur Bauerloch Höhle. Dort endet der Weg, ein Schild weist sogar darauf hin. Doch der Achtjährige läuft weiter und klettert am Fuß der Burg Hohen Neuffen die Felswand hoch. Als die Mutter das bemerkt, ist der Junge schon weit vom befestigten Weg entfernt. Mindestens 50 Meter müssen es gewesen sein, sagt der Leiter des DRK Rettungsdiensts Esslingen-Nürtingen Michael Wucherer.
Die Frau will ihrem Jungen wieder herunterholen und begibt sich dabei selbst in Gefahr. Am Ende sitzen beide fest. » Es gab keine Chance für die beiden zurück«, sagt Wucherer und ergänzt: »Die Situation war nicht zu unterschätzen.« Warten bis Passanten vorbeikommen ist für Mutter und Kind keine Option, abseits des Weges kommt keiner vorbei. Die einzige Möglichkeit: Der fünfjährige Sohn muss Hilfe holen, zum Glück steht er noch auf dem Weg. Ganz alleine läuft der Knirps den anspruchsvollen Weg zurück. Dort stößt er schließlich auf ein Ehepaar, das einen Notruf absetzt.
Wenig später rücken zahlreiche Helfer an, darunter die Bergwachten Stuttgart und Lenninger Tal, ein Notarzt aus Owen, ein Rettungswagen aus Bad Urach und ein Streifenwagen. Gemeinsam machen sich die Retter auf den Weg, Mutter und Sohn zu retten. Keine einfache Aufgabe, sagt Wucherer. »Das Gelände ist so steil, dass selbst die Bergwacht dort nur gesichert reingeht«. Außerdem besteht die Gefahr von Steinschlag. Doch am Ende gelingt die Rettung ohne Zwischenfall, Frau und Kind werden abgeseilt und bleiben unverletzt. (GEA)