STUTTGART. Zum Start der Motorradsaison sind zahlreiche Motorradfahrer im Südwesten bei Unfällen getötet oder schwer verletzt worden.
Dabei hatten Hunderte Motorradfahrer am Sonntag bei einem Gottesdienst in Schwäbisch Hall zum Saison-Start für den Segen Gottes gebebet. Jedes Jahr werden die Motorrad- und Rollerfahrer dabei auf dem Marktplatz neben der Freude am Fahren auch an die Gefahren erinnert. Der Arbeitskreis Motorrad und Kirche kümmert sich in Baden-Württemberg um die Bikergottesdienste.
Leider endete das schöne Frühlingswochenende für einige Biker dennoch tödlich. Eine 22-jährige Motorradfahrerin ist am Sonntag auf einer Landstraße südlich von Wertheim (Main-Tauber-Kreis) mit einem Auto samt Anhänger zusammengestoßen und gestorben. Zuvor war die Frau aus dem Main-Spessart-Kreis in einer langgezogenen Kurve mit ihrer Maschine auf die Gegenfahrbahn geraten, wie die Polizei mitteilte.
Schon am Samstag war ein 29-Jähriger aus Boms (Kreis Ravensburg) mit seinem Motorrad gegen eine Verkehrsinsel geprallt und tödlich verletzt worden. Er war auf der Bundesstraße 32 unterwegs und hatte ersten Erkenntnissen zufolge mit hohem Tempo das Auto überholt.
Bei Unfällen wurden auch mehrere Menschen verletzt. Eine 46 Jahre alte Motorradfahrerin etwa stieß am Sonntag bei einem Überholmanöver auf einer Kreisstraße nahe Bad Herrenalb (Landkreis Calw) mit einem entgegenkommenden Kleinbus zusammen und wurde lebensgefährlich verletzt. In der Nähe von Ettlingen im Landkreis Karlsruhe sind zwei Motorradfahrer am Sonntag bei einem Unfall schwer verletzt worden. Einer von ihnen sogar lebensgefährlich. Ein 51 Jahre alter Motorradfahrer hat sich ebenfalls am Sonntag beim Zusammenstoß mit einem Auto im Enzkreis lebensgefährliche Verletzungen zugezogen.
In Heidelberg hat sich ein 82-Jähriger bei einem Unfall schwer verletzt. Er war zwar am Sonntag nicht mit einem Motorrad, aber mit einem Fahrrad unterwegs. Auf einem asphaltierten Feldweg überholte ihn ein Auto samt Wohnanhänger. Dabei kam es aus zunächst unbekannter Ursache zu einer Kollision, wie es hieß.
Nach Angaben des Innenministeriums haben Motorradfahrer gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern ein höheres Unfallrisiko. Im vergangenen Jahr gab es mehr Unfälle im Vergleich zum Durchschnitt der Vorjahre. 2017 wurden auf den Straßen in Baden-Württemberg 5238 Motorradunfälle registriert. 104 Fahrer starben, 4373 wurden verletzt. Raserei war die Hauptursache: 70 Prozent der Motorradfahrer waren zu schnell, bevor sie starben. Im Jahr zuvor waren es laut Ministerium 5073 Unfälle und 75 Tote. Die Zahl der Verletzten 2016 lag bei 4230.