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Modeste? Moukoko! Dortmunder Teenie-Trumpf im Titelkampf

Youssoufa Moukoko stiehlt Neuzugang Anthony Modeste beim BVB vorerst die Show. Der 17-Jährige könnte von dem Franzosen, der ihm im Sturm vor die Nase gesetzt wurde, sogar profitieren. Dortmunds Kampfgeist und ein weiterer »Gamechanger« erfreuen Trainer Terzic ebenfalls.

SC Freiburg - Borussia Dortmund
Dortmunds Youssoufa Moukoko jubelt mit Dortmunds Jamie Bynoe-Gittens (l) über sein Tor zum 1:2. Foto: Tom Weller
Dortmunds Youssoufa Moukoko jubelt mit Dortmunds Jamie Bynoe-Gittens (l) über sein Tor zum 1:2.
Foto: Tom Weller

Mit Temperament und Talent: Bei Borussia Dortmund wächst die Hoffnung, das Titelrennen in der Fußball-Bundesliga diese Saison endlich wieder spannender gestalten zu können. Auch dank eines Teenie-Trumpfs. Der erst 17-jährige Youssoufa Moukoko könnte eine entscheidende Rolle dabei spielen, den Ausfall von Mittelstürmer Sébastien Haller zu kompensieren. Eigentlich ist dafür in erster Linie Anthony Modeste vorgesehen, in der Form von Freitagabend ist aber auch Moukoko ein ganz großer Hoffnungsträger des Vizemeisters.

»Er ist ein Riesentalent«, lobte Modeste den Youngster, der beim hart erarbeiteten 3:1 (0:1)-Sieg beim SC Freiburg gerade mal 20 Minuten auf dem Platz stand, in diesen aber an allen drei Dortmunder Treffern beteiligt war. Ein Tor, zwei Vorlagen - der Joker hatte eindrucksvoll geliefert und dem doppelt so alten Modeste, der ihn aus der Startelf verdrängt und bei Anpfiff einen Großteil der Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, glatt die Show gestohlen.

Modeste, erst wenige Tage zuvor als Ersatz für den wegen eines Hodentumors noch monatelang fehlenden Haller vom 1. FC Köln geholt, wird noch etwas Zeit brauchen, um voll in Dortmund anzukommen. Coach Edin Terzic sah »einen guten ersten Schritt« des Neuen in Freiburg. Modeste bringt Körperlichkeit ins Spiel des BVB, soll seine Wucht sowohl offensiv als auch defensiv, zum Beispiel beim Verteidigen gegnerischer Standards, einsetzen. Natürlich auch Tore schießen. Nebenbei aber auch einem wie Moukoko etwas den Druck nehmen.

»Wenn du die Nummer 9 von Borussia Dortmund oder einem anderen großen Verein bist, spielst du auch immer mit einer Stoppuhr um den Hals«, hatte Terzic kürzlich gesagt. »Es wird immer wieder gezählt, wie viele Minuten du zuletzt nicht getroffen hast.« Diese Last kann und soll der junge Moukoko nach dem Ausfall von Haller nicht alleine tragen. Der große, bullige Modeste will seinem kleinen, quirligen neuen Mitspieler »gerne Tipps geben« und »helfen«, wie er betonte.

»Füreinander da zu sein« ist Trainer Terzic bei seinen Schützlingen ja auch mit das Wichtigste. Wie sie sowohl beim 1:0-Auftaktsieg gegen Leverkusen als auch in Freiburg gekämpft haben, gefiel dem 39-Jährigen - und unterscheidet die aktuelle Borussia ein Stück weit auch von der der vergangenen Jahre. »Wir haben gefightet für den Trainer, für die Fans und für uns«, sagte Moukoko, nachdem der BVB die Optimalausbeute von sechs Punkten aus den ersten beiden Liga-Partien im Sack hatte. Am Ende habe man die Emotionen gesehen.

»Wir müssen Emotionen in unser Spiel kriegen«, sagte auch Verteidiger Nico Schlotterbeck. Der Nationalspieler tritt extrem leidenschaftlich auf. Gegen Ex-Club Freiburg hatte er für ein Foul an Ritsu Doan Gelb gesehen und sich sogar kurz mit seinem früheren Coach beim SC, Christian Streich, angelegt. Typen wie Schlotterbeck, der den Funken vom Rasen auf die Ränge und wieder zurück springen lässt, hatte Dortmund zuletzt nicht viele. Künftig sollen sie wieder ein entscheidendes Element sein - neben der spielerischen Klasse.

Die bringt neben dem technisch versierten Moukoko auch der 18-jährige Jamie Bynoe-Gittens mit. Ein »Gamechanger« mit »unglaublichen Fähigkeiten, das Spiel zu beschleunigen und enge Situationen aufzulösen« sei der Engländer, so BVB-Trainer Terzic. Bynoe-Gittens hatte bei seinem Tor zum 1:1 in Freiburg von einem schweren Fehler des SC-Keepers Mark Flekken profitiert, das Dortmunder Spiel nach seiner Hereinnahme in der 64. Minute insgesamt aber spürbar belebt. »Wenn das so weitergeht, hat er eine große Zukunft vor sich«, sagte Terzic - und hätte damit ohne Weiteres auch Moukoko meinen können.

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