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Mit oder ohne Sosa in Leipzig? WM-Dritter beim VfB verdrängt

Der VfB Stuttgart hat mit dem Abschied von Endo und Mavropanos Führungsspieler verloren. Dennoch muss der bisherige Leistungsträger Sosa um seinen Platz kämpfen. Spielt er am Freitag in Leipzig?

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß gestikuliert. Foto: Tom Weller/DPA
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß gestikuliert.
Foto: Tom Weller/DPA

Diese Situation kennt Borna Sosa so nicht. Eigentlich lief es in der Regel für den kroatischen WM-Dritten beim VfB Stuttgart doch lange Zeit so: Wenn er fit ist, spielt er auch. Doch das ist nun zum Start der neuen Saison in der Fußball-Bundesliga anders - und sein Startelf-Einsatz plötzlich fraglich. Nach seinem Bankplatz bis zur 78. Minute beim furiosen 5:0 der Schwaben gegen den VfL Bochum am ersten Spieltag käme es am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) eher unerwartet, sollte Sosa - als einer der namhaftesten Profis im VfB-Kader - im Auswärtsspiel bei RB Leipzig von Beginn an auflaufen.

Dabei traut ihm VfB-Trainer Sebastian Hoeneß nach dem Abschied der beiden Führungsspieler Wataru Endo und Konstantinos Mavropanos in die englische Premier League zu, noch mehr Verantwortung bei den Schwaben zu übernehmen. »Weil er in der Lage ist, auf wichtige Erfahrungen zurückzublicken. Er ist Mitte 20 - hat aber schon richtig was gesehen«, argumentierte Hoeneß am Donnerstag. Der 25-jährige Sosa sei ein »schlauer Kerl«.

Und dennoch könnte Hoeneß auch gegen RB wieder auf ihn verzichten, auch wenn er sich selbstverständlich bei der Aufstellung nicht in die Karten schauen lassen wollte. Einen Grund, anders als gegen Bochum aufzustellen, hat der 41-Jährige kaum. Auch wenn der Pokalsieger zum Auftakt des zweiten Spieltags ein erheblich komplizierterer Gradmesser sein dürfte.

»Es ist überraschend deswegen, weil Borna ein absoluter Leistungsträger der Mannschaft ist«, sagte Hoeneß über Sosas Bankrolle am vergangenen Samstag: »Es war für ihn nicht so überraschend, weil er die zwei Spiele vorher aus unterschiedlichen Gründen nicht gespielt hat.« Seine Entscheidung hatte Hoeneß mit Trainingsrückstand und mangelnder Spielpraxis erklärt. »Er hat normal reagiert, verständnisvoll. Jetzt schauen wir mal, ob der Borna spielt oder nicht«, sagte der Coach nun.

In der Vergangenheit wurde oft die bange Frage gestellt, wer den Topvorlagengeber des VfB ersetzen kann, wenn der kroatische Nationalspieler mit Blessuren kämpfte oder gesperrt war. Gegen Bochum fiel es nicht ins Gewicht, dass er fehlte. Chris Führich und Pascal Stenzel (mit je zwei Vorlagen) und Hiroki Ito (eine Vorlage) sprangen als Wegbereiter ein. Ito war es, der Sosa auf der linken Abwehrseite ersetzte. Der japanische Nationalspieler verlängerte seinen Vertrag am Mittwoch vorzeitig bis zum Sommer 2027. Sosas Kontrakt läuft bis 2025.

Ob Sosa, seit 2018 beim VfB, tatsächlich bei den Schwaben bleiben wird, wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen. Schon lange wird immer wieder in den Wechselphasen über ihn als einer der begehrtesten Stuttgarter Spieler diskutiert. Er könnte dem VfB einen weiteren hohen Transfererlös bescheren, zuletzt wurde der FC Sevilla als möglicher Interessent gehandelt. »Aus Trainersicht ist es immer das Ziel, sportliche Substanz da zu behalten«, sagte Hoeneß, wollte sich an Spekulationen aber nicht beteiligen.

Klarheit wird erst vor dem kommenden Heimspiel am 2. September gegen den SC Freiburg herrschen. Am Tag zuvor endet die laufende Transferperiode. Hoeneß richtet zunächst seinen Fokus auf RB Leipzig. »Es ist für uns eine Super-Herausforderung, um zu sehen, wo wir jetzt stehen. Wir wollen uns mit den Besten messen«, sagte der 41-Jährige.

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