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Mit neuem Namen auf die Jagd nach dem Dieter-Baumann-Rekord

Dieser Namenswechsel im Alter von 23 Jahren macht Deutschlands Langstrecken-Hoffnung Mohamed Abdilaahi sehr glücklich. Und das, obwohl es ihm auch »viel Arbeit« bescherte.

Mohamed Abdilaahi
Mohamed Abdilaahi aus Deutschland in Aktion beim 3000m der Herren. Foto: Tom Weller
Mohamed Abdilaahi aus Deutschland in Aktion beim 3000m der Herren.
Foto: Tom Weller

Als Mohamed Mohumed kam er dem Uralt-Rekord von Dieter Baumann schon nahe, als Mohamed Abdilaahi will er die Bestmarke des Leichtathletik-Olympiasiegers knacken. »Das ist nicht irgendein Rekord, das ist Dieter Baumanns Rekord. Ich glaube, wir wissen alle, was dieser Mann geleistet hat«, sagte der 23 Jahre alte Abdilaahi. »Es ist sehr früh in der Saison und obwohl ich weniger intensive Sachen im Training gemacht habe, bin ich schon so nah am Rekord dran. Ich weiß, ich bin jung, den Rekord hole ich mir irgendwann.«

Beim Karlsruher Leichtathletik-Meeting fehlten dem Läufer von der LG Olympia Dortmund über 3000 Meter in 7:41,88 Minuten knapp vier Sekunden auf die Baumann-Zeit aus dem Jahr 1995. Eine gute Gelegenheit auf den Rekord könnte sich bei der EM vom 2. bis 5. März in Istanbul ergeben. Dort will er »im vorderen Bereich mitlaufen«.

Dass der U23-Europameister in diesem Jahr unter einem anderen Namen Wettkämpfe bestreiten kann, ist ihm »sehr wichtig«. »Ich wollte unbedingt mit dem Namen meines Vaters starten«, sagte der in Mönchengladbach geborene Sportler der Deutschen Presse-Agentur. Möglich sei das geworden, weil seine Eltern durch die doppelte Staatsbürgerschaft in den Niederlanden nun heiraten konnten. In Deutschland sei das jahrelang nicht möglich gewesen, da seine vor drei Jahrzehnten aus Somalia geflüchtete Mutter keine anerkannte Geburtsurkunde gehabt habe, berichtete Abdilaahi. Auch sein jüngerer Bruder Yassin startet nun mit dem Nachnamen Abdilaahi.

»Das war jetzt ein kleines Happy End für meine Eltern nach den ganzen Jahren«, sagte der viermalige deutsche Meister. »Es wäre einfacher gewesen, meinen alten Namen zu behalten, dann hätte ich mir viel Papierkram erspart, weil ich ja alles ändern musste«, sagte der 23-Jährige. Es sei »viel Fahrerei« gewesen und »viel Arbeit«. »Aber es hat sich gelohnt.« Und wenn es nach ihm geht, steht der Name Abdilaahi bald auch in der deutschen Rekordliste.

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© dpa-infocom, dpa:230129-99-398409/4