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Ministerium: Kein PFC im badischen Wein

Nach dem Skandal um mit Chemikalien verseuchte Ackerflächen im Badischen gibt das Agrarministerium für den Weinbau Entwarnung.

Weinlese
Ein Winzer hält Trauben der Sorte »Solaris« im Gegenlicht in die Höhe. Foto: Patrick Seeger/Archiv
Ein Winzer hält Trauben der Sorte »Solaris« im Gegenlicht in die Höhe. Foto: Patrick Seeger/Archiv
Stuttgart/Rastatt (dpa/lsw) - »Es liegen aktuell keine Erkenntnisse vor, die auf eine Belastung von Rebflächen mit PFC hindeuten«, betonte das Ministerium in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Landtagsabgeordneten Beate Böhlen und Reinhold Pix. Zwar seien auch Rebflächen mit Kompost gedüngt worden. Es habe sich dabei aber um reinen Kompost gehandelt und nicht um PFC-haltige Kompost-Papierschlamm-Gemische.

Bei Proben in Trauben sei die Chemikalie nicht nachgewiesen worden. PFC-Schlämme, die über große Streufahrzeuge ausgebracht wurden, seien auf Rebflächen schon aufgrund der engen Verhältnisse in den Weinbergen und wegen der Hanglagen unwahrscheinlich. »Es besteht kein grundsätzlicher Anfangsverdacht auf PFC-Belastungen in Rebflächen und somit auch keine Notwendigkeit, Rebflächen in das PFC-Vorerntemonitoring aufzunehmen«, so das Ministerium.

Der Skandal um mit PFC belastetes Ackerland ist dem Land seit 2013 bekannt. Etwa 500 Hektar rund um Rastatt und Baden-Baden sind mit den umweltschädlichen sogenannten per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) verunreinigt. Auch Flächen im Norden Mannheims gehören dazu. Im Verdacht steht vor allem eine Kompostfirma aus Baden-Baden. Sie soll bis zum Jahr 2008 Kompost an Bauern für ihre Felder verkauft haben, der PFC-haltige Papierschlämme enthielt. Auch im Grundwasser wurde PFC nachgewiesen. PFC sind künstlich hergestellte Substanzen. Sie gelten als giftig, sind sehr langlebig und schwer abbaubar.

Anfrage zu PFC-Belastung