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Minister Lucha wirbt für breitere Corona-Impfempfehlung

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha hat sich für eine breitere Corona-Impfempfehlung ausgesprochen. »Jedem, der sich impfen lassen will, würde ich sagen: Tu es - nach Rücksprache mit dem Arzt - unabhängig von der Stiko-Empfehlung«, sagte der Grünen-Politiker dem »Südkurier« in Konstanz (Mittwoch). Man sollte ein breites Impfangebot haben und sich nicht nur auf die über 70-Jährigen und die vulnerable Bevölkerung beschränken, befand der Minister. »Wir brauchen einen breiten Konsens in dieser Frage. Die Leute wissen ja gar nicht mehr, was sie glauben sollen bei den vielen verschiedenen Meinungen, die da vertreten werden.«

Manne Lucha
Manfred Lucha spricht bei einer Landtagssitzung bei einer aktuellen Debatte im Plenum. Foto: Bernd Weißbrod
Manfred Lucha spricht bei einer Landtagssitzung bei einer aktuellen Debatte im Plenum.
Foto: Bernd Weißbrod

Die für Impfempfehlungen zuständige Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert Koch-Institut empfiehlt die vierte Corona-Impfung derzeit nur für Menschen ab 70 Jahren oder mit bestimmten Vorerkrankungen.

Der Minister bekräftigte im Gespräch mit der Zeitung zugleich seinen Glauben an die Wirksamkeit der Homöopathie. Das sehe man beispielsweise im Klinikum Heidenheim, wo auch mit homöopathischen Mitteln behandelt werde, die nachweislich wirkten, sagte Lucha. Es gebe keinen Zwang zur homöopathischen Behandlung. »Wenn sich aber jemand dafür entscheidet, soll er nach besten, qualitativen Gesichtspunkten behandelt werden.«

Die Vertreterversammlung der Landesärztekammer hatte vor kurzem beschlossen, die Zusatzbezeichnung Homöopathie aus der Weiterbildungsordnung der Ärzte im Südwesten zu streichen - und damit auch Kritik von Minister Lucha geerntet. Die hiesigen Mediziner folgten damit der Entscheidung aus zwölf anderen Bundesländern, in denen dies schon geschehen sei. Homöopathische Arzneimittel und ihre Wirksamkeit sind umstritten.

© dpa-infocom, dpa:220809-99-330497/2