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Minister Lucha seit Corona-Zeit »gefühlt doppelt so alt«

Die lange Zeit der Pandemie und die teils überaus scharfe Kritik an seinen Entscheidungen haben auch bei Landesgesundheitsminister Manne Lucha Spuren hinterlassen. »Ich bin gefühlt doppelt so alt geworden in diesen drei Jahren«, sagte der Grünen-Politiker dem »Südkurier« (Montag). An Rücktritt habe er aber nie gedacht, auch den Rückhalt von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) habe er stets gespürt. »Wenn Sie so denken und um das Amt fürchten, können Sie diesen Job nicht machen«, sagte Lucha. »Sie brauchen einen klaren Kopf, müssen ansprechbar und korrigierbar sein. Da können Sie nicht permanent daran denken, ob Sie das jetzt den Job kostet oder nicht.«

Gesundheitsminister Manne Lucha
Manfred Lucha (Bündnis 90/Die Grünen), Minister für Soziales und Integration in Baden-Württemberg spricht im Landtag. Foto: Bernd Weißbrod
Manfred Lucha (Bündnis 90/Die Grünen), Minister für Soziales und Integration in Baden-Württemberg spricht im Landtag.
Foto: Bernd Weißbrod

Er habe aus der Corona-Phase aber auch seine Schlüsse gezogen: »Ich habe gelernt, mich noch mehr aufs Wesentliche zu konzentrieren, kooperative Ablaufstrukturen zu nutzen, offene, kritische Kommunikation zu pflegen und am Ende die richtigen Entscheidungen zu treffen und sich dazu zu bekennen«, sagte Lucha. Es müsse jeder gesundheitlich das für sich tun, was er tun könne. »Vielleicht ist das auch ein Ergebnis aus der Krise, dass viele Menschen gelernt haben, gesundheitlich ein bisschen mehr auf sich zu schauen«, meinte der Minister. »Ich mache mir jeden Tag klar, dass man auch da nicht schlampern darf.«

© dpa-infocom, dpa:230313-99-930496/4