Mit dem wärmsten Silvester im Südwesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist das Jahr 2022 nach vorläufigen Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu Ende gegangen. Gleich drei der fünf wärmsten Orte in Deutschland an Silvester lagen demnach in Baden-Württemberg. Die vorläufig höchste Temperatur im Land verzeichnete der DWD in Müllheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) sowie in Ohlsbach (Ortenaukreis) mit jeweils 20,3 Grad, wie ein Sprecher am Sonntag mitteilte. Metzingen (Kreis Reutlingen) lag mit 19,8 Grad knapp dahinter.
In der Landeshauptstadt Stuttgart gab es mit 19,1 Grad den vorläufigen Angaben zufolge gar den mildesten Dezembertag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der bisherige Silvester-Höchstwert lag dort demzufolge bei 14,4 Grad im Jahr 2017, der Dezember-Höchstwert bei 17,2 Grad.
Noch wärmer war es nur in Bayern: In Wielenbach im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau verzeichneten die Wetterexperten an Silvester mit 20,8 Grad laut vorläufigen Daten die bundesweit höchste Temperatur. In München waren es 20 Grad. Wärmer war es an einem Dezembertag den Angaben nach zuvor nur im südbadischen Müllheim - mit 24 Grad am 16. Dezember 1989. Das wärmste zuvor gemessene Silvester in Baden-Württemberg war übrigens auch in Müllheim: Dort wurden 1961 nach Angaben des DWD schon mal 17 Grad erreicht.
Ungewöhnlich warm war es auch in der Schweiz am Silvestertag: In Delsberg im Kanton Jura wurden am Mittag an Silvester 20 Grad gemessen, 3,7 Grad mehr als 1961, als der bisher wärmste Silvestertag seit Messbeginn registriert wurde, wie der Wetterdienst Meteonews berichtete.
Der milde Jahresabschluss passt zum gesamten Jahr: Laut einer vorläufigen Bilanz des DWD erlebte der Südwesten 2022 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881. Die Berechnungen der Meteorologen ergaben eine Jahresmitteltemperatur von 10,9 Grad Celsius. Mit 2185 Stunden erreichte auch die Sonnenscheindauer einen Rekordwert, wie der DWD am Freitag in Offenbach mitteilte. Damit war Baden-Württemberg im Ländervergleich das sonnenscheinreichste Bundesland.
Auch im neuen Jahr soll es laut den Wetterexperten im Südwesten zunächst sehr mild bleiben. Es fließe weiterhin ungewöhnlich milde Atlantikluft nach Baden-Württemberg ein, teilte der Sprecher am Sonntag mit. Die sorge im Hochschwarzwald zeitweise für starke bis stürmische Böen mit bis zu 60 und auf hohen Gipfeln des Südschwarzwaldes für Sturmböen mit bis zu 80 Stundenkilometern. Am Bodensee und Hochrhein könne es dichten Nebel geben. Die Temperaturen steigen am Dienstag voraussichtlich auf bis zu 17 Grad, am Mittwoch auf bis zu 11 Grad. Zugleich kann auf den Schwarzwaldgipfeln in den nächsten Tagen etwas Schnee fallen.
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