Die Betriebsschließungen wegen Corona am Wochenende in Italien hätten die Situation im Südwesten nochmals verschärft, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger am Montag in Stuttgart. Auch Südwestmetall-Verhandlungsführer Stefan Wolf führte Corona als Begründung für den schnellen Entschluss an: »Unsere Unternehmen sind bereits im Krisenmodus, und wir alle wissen nicht wie es weitergeht. Es durfte in dieser Tarifrunde daher unter keinen Umständen zu weiteren Belastungen unserer Betriebe kommen.«
»Jetzt geht es in erster Linie darum, gemeinsam die Krise zu meistern«, sagte Zitzelsberger. Man habe sich darauf verständigt, die Gespräche den Manteltarifverträgen für Auszubildende sowie der Bewältigung der Transformation in der Automobilindustrie nach Abklingen der Pandemie fortzusetzen.
»Der Abschluss ist ein Beispiel dafür, dass sich die Sozialpartnerschaft der Tarifvertragsparteien in der Metall- und Elektroindustrie gerade in schlechten Zeiten immer wieder bewährt«, bilanzierte Südwestmetall-Chef Wolf. »Jetzt gilt es, gemeinsam die richtigen Weichen zu stellen, so dass Unternehmen und Beschäftigte diese Krise so schnell wie möglich bewältigen können.« Wenn alle gemeinsam - Arbeitgeber, Beschäftigte und Sozialpartner - an einem Strang zögen, könne die baden-württembergische Metall- und Elektroindustrie auch die Bewährungsprobe Corona bestehen.
Der nun beschlossene Tarifvertrag gilt ab sofort und bis zum 31. Dezember 2020.