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Mercedes stellt 3000 Softwareentwickler ein

Mercedes-Benz sieht sich als Luxusmarke und will beim Digitalisieren von Autos vorne mitspielen. Dafür wird kräftig investiert. In Schwaben entsteht eine Softwarefabrik neben der Autoproduktion.

Mercedes-Benz
Ein Mercedes Stern, das Logo des Automobilherstellers Mercedes-Benz, steht vor der Niederlassung am Stammwerk. Foto: Bernd Weißbrod
Ein Mercedes Stern, das Logo des Automobilherstellers Mercedes-Benz, steht vor der Niederlassung am Stammwerk.
Foto: Bernd Weißbrod

Um bei Autosoftware eine Führungsrolle zu übernehmen, stellt Mercedes-Benz weltweit rund 3000 Expertinnen und Experten ein. In Sindelfingen südwestlich von Stuttgart entwickeln rund 1100 Beschäftigte Software, allein an diesem Standort gab es bereits rund 700 Neueinstellungen, wie Mercedes-Vorstand Markus Schäfer anlässlich der Eröffnung des dortigen Softwarezentrums am Freitag sagte. Der Autobauer investierte demnach über 200 Millionen Euro. In Sindelfingen führt Mercedes seit langem ein großes Autowerk.

»Bei Fahrzeugsoftware wollen wir ganz vorne mitspielen«, sagte Schäfer, der als sogenannter Chief Technology Officer verantwortlich ist für Entwicklung und Einkauf. Er nannte als Beispiel das Entwickeln von selbstfahrenden Autos.

Für die Softwarespezialisten in Sindelfingen wurden Schäfer zufolge mit dem Betriebsrat neue Arbeitszeitmodelle vereinbart. Experten seien weltweit sehr gefragt. Eine Entwicklerin oder ein Entwickler könne beispielsweise mittags nach Hause gehen und dann später wieder kommen. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte, die Investition von Mercedes sei ein klares Bekenntnis zum Standort Baden-Württemberg.

Der Hersteller will im weltweiten Verbund auf rund 10.000 Softwarespezialisten kommen. »Wir stellen 3000 ein, um dieses Zielbild zu erreichen«, sagte Schäfer. Wichtige Standorte seien auch Indien, China und die USA. Eine Zeitspanne für die Neueinstellungen nannte er nicht. Von den 3000 seien rund 1500 Menschen bereits »an Bord genommen« worden, sagte Schäfer. Von diesen 1500 neu eingestellten Beschäftigten entfalle rund die Hälfte - also rund 700 - auf Sindelfingen.

»Das Automobil ist das komplizierteste Produkt, wenn es um Software geht«, sagte Schäfer. Der Hersteller setzt in dem Bereich auf das eigene Betriebssystem MB.OS.

Technische Herausforderungen in den kommenden Jahren sind das Elektrifizieren und Digitalisieren von Autos. Nach den Worten von Vorstandschef Ola Källenius bieten selbstfahrende Auto ein großes Potenzial. Der Hersteller will hochautomatisiertes Fahren in Serien-Luxuslimousinen der S-Klasse ermöglichen.

© dpa-infocom, dpa:220408-99-848824/3