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Mercedes-Benz-Lkw Ersatzteile gehen von Halberstadt in Welt

Damit Lkw Supermärkte, Baustellen und Produktionsstätten beliefern können, müssen Ersatzteile schnell geliefert werden. In Halberstadt im Vorharz will Daimler Truck das Herz seiner weltweiten Ersatzteilversorgung aufbauen.

Reiner Haseloff
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sitzt in einem Lastwagen von Daimler Truck. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sitzt in einem Lastwagen von Daimler Truck.
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Ersatzteile für Mercedes-Benz-Lkw sollen künftig aus einem zentralen Lager in Halberstadt (Landkreis Harz) in mehr als 170 Länder geliefert werden. Noch in diesem Jahr solle der Bau des neuen Logistikstandorts beginnen, teilte der Lastwagenhersteller Daimler Truck am Freitag in Halberstadt mit. Etwa drei Jahre später sollten aus dem Global Parts Center bis zu 300.000 Artikel von der kleinsten Schraube bis zum fertigen Lkw-Fahrerhaus an weltweit knapp 3000 Händler geliefert werden können.

Die Investitionssumme liegt im mittleren dreistelligen Millionenbereich, bei rund 500 Millionen Euro, erklärte Jörg Howe, Generalbevollmächtigter für politische Außenbeziehungen und globale Kommunikation der Daimler Truck AG. In Halberstadt sollen bis zu 450 Arbeitsplätze entstehen, perspektivisch könnten es bis zu 600 werden, hieß es. Daimler Truck ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von Lkw und Bussen. Rund 500 000 Lkw würden pro Jahr verkauft.

Für Halberstadt sprach aus Sicht des Unternehmens die zentrale Lage in Deutschland und Europa, sagte Howe. Die verkehrstechnische Anbindung ermögliche eine schnelle Teileversorgung.

Im Rahmen der Investition, die die größte in der Geschichte der Kreisstadt Halberstadt im Vorharz ist, entsteht das Ersatzteillager auf einer Fläche von rund 260.000 Quadratmetern. Sämtliche Fahrzeugteile sollen in einem automatisierten Hochregallager und einem automatisierten Kleinteilelager zum Abruf bereitstehen. Die Teile kämen von rund 2600 Lieferanten.

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) sagte: »Sachsen-Anhalt ist auf der Überholspur.« Weltkonzerne entschieden sich für Sachsen-Anhalt. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hob die hervorragend ausgebaute Infrastruktur hervor, die Mittellage im Herzen Europas und zügig arbeitende Verwaltungen. Landrat Thomas Balcerowski (CDU) sagte, das Ziel sei, weitere Unternehmen anzusiedeln. »Wir nehmen den Schwung von Daimler Truck entsprechend mit.«

IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger erklärte mit Blick auch auf die Ansiedlungen von Intel in Magdeburg und Avnet in Bernburg: »Die entstehenden Beschäftigungen werden eine Sogwirkung in weitere Bereiche nach sich ziehen und insbesondere Investitionen in die Infrastruktur notwendig machen.« Davon werde das ganze Land profitieren »Nun gilt es, den notwendigen Fachkräftebedarf in Zusammenarbeit mit den regionalen Hochschulen und Handelskammern zu koordinieren und gemeinsam dafür Sorge zu tragen, dass dauerhaft Arbeitsplätze zu guten, tariflichen Konditionen entstehen«, so Gröger weiter.

Am Donnerstag hatte der Lkw- und Bushersteller eine Steigerung seiner Verkaufszahlen für 2022 gemeldet. Demnach wuchs der Absatz weltweit um mehr als 14 Prozent von 455.445 auf rund 520.300 Fahrzeuge. Der Absatz der Lkw-Marke Mercedes-Benz, die Fahrzeuge in Europa, Lateinamerika, Afrika und dem Nahen Osten vertreibt, stieg laut Daimler Truck um rund 18 Prozent. Mehr als 166.000 Fahrzeuge wurden davon demnach verkauft. Auch die Lkw-Geschäfte in Nordamerika und Asien nahmen zu.

Pressemitteilung zur Ansiedlung

Pressemitteilung Staatskanzlei Sachsen-Anhalt

© dpa-infocom, dpa:230113-99-205858/5