STUTTGART. In Baden-Württemberg sind laut Zeitungsberichten 2018 deutlich mehr Menschen als Folge häuslicher Gewalt ums Leben gekommen als im Jahr zuvor. Die Zahl der Getöteten sei von 22 auf 31 angestiegen, berichten die »Heilbronner Stimme« und der »Mannheimer Morgen« am Dienstag unter Berufung auf das Innenministerium. 27 der 31 Todesopfer seien Frauen gewesen. Die meisten von ihnen wurden demnach von ihren Ehemännern umgebracht.
Innenminister Thomas Strobl (CDU) erklärte, bei der Polizei gebe es einen sensiblen Umgang mit Opfern häuslicher Gewalt. »Wir haben in jedem Polizeipräsidium Koordinatoren für den Opferschutz speziell ausgebildet und lassen speziell geschulte Polizeibeamte ermitteln.« Trotzdem könne leider nicht jede Straftat verhindert werden.
Das Sozialministerium warnte davor, Gewalt in Beziehungen und Ehen aus dem Blick zu verlieren. »Häusliche Gewalt wird immer noch viel zu häufig als etwas Privates, eine Angelegenheit in den eigenen vier Wänden, dargestellt«, sagte eine Sprecherin von Sozialminister Manfred Lucha (Grüne). (dpa/lsw)