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Mehr als 13.200 Fälle häuslicher Gewalt im Südwesten

Beleidigt, bedroht, geschlagen, gewürgt - an jedem einzelnen Tag im Jahr verzeichnet die Polizei in Baden-Württemberg im Schnitt mehr als 36 Fälle häuslicher Gewalt. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der SPD her, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 13.234 Fälle im Südwesten. Die gute Nachricht: Nach jahrelangem Zuwachs nahmen die Fallzahlen der sogenannten Partnergewalt zuletzt wieder ab - nämlich 2021 um gute 4 Prozent. 2020 waren es nämlich noch 13.819 Fälle. 2019 wurden 13.048 Fälle verzeichnet und 2018 12.109 Taten.

Häusliche Gewalt
Eine Frau versucht, sich vor der Gewalt eines Mannes zu schützen (gestellte Szene). Foto: Maurizio Gambarini
Eine Frau versucht, sich vor der Gewalt eines Mannes zu schützen (gestellte Szene).
Foto: Maurizio Gambarini

Dementsprechend sank 2021 auch die Zahl der Tatverdächtigen im Bereich der häuslichen Gewalt um 3,6 Prozent von 11.784 im Vorjahr auf 11.360. In der Polizeilichen Kriminalstatistik wird die häusliche Gewalt als Partnergewalt definiert.

Die Fallzahlen häuslicher Gewalt in Baden-Württemberg seien noch immer viel zu hoch, warnt die SPD. »Partnergewalt ist ein Alltagsdelikt, das unser aller Aufmerksamkeit fordert«, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gabi Rolland. In Zeiten der Corona-Pandemie habe die Gewalt hinter verschlossenen Türen im eigenen Zuhause zugenommen. Es sei zu befürchten, dass die Dunkelziffer noch sehr viel höher sei als die Zahl der gemeldeten Fälle. Zum Schutz der Opfer sei eine umfassende Gewaltpräventionsarbeit wichtig.

© dpa-infocom, dpa:220312-99-488817/2