Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen zu den Ursachen des Mannheimer Chemieunfalls mit 17 Verletzen auf eine breitere Basis gestellt. Rund sieben Wochen nach dem Unglück sei ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben worden, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde der Deutschen Presse-Agentur. Somit sind ein Sachverständiger für Gefahrgutlogistik und ein Experte für Materialprüfung an der Ursachenforschung beteiligt. Letzterer nimmt Analysen an sichergestellten Fässern mit Hydrosulfit vor. Aus diesen waren giftige Dämpfe entwichen.
»Mit einem Ergebnis rechnen wir frühestens im Dezember dieses Jahres«, sagte der Sprecher. Bislang gebe es keine neuen Erkenntnisse. Die Behörde ermittele gegen Unbekannt, da der Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung bestehe.
Die Untersuchungen finden auf dem Gelände des Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF statt, der einen Container mit dem Bleichmittel für die Textilindustrie in die Türkei schicken wollte. Im Jahr verkauft das Unternehmen mehrere Tausend Tonnen davon. Die beschädigte Ladung in dem Container umfasste 22 Tonnen. Die Bergung des Inhalts war ein schwieriges Manöver, weil der erhitzte Container lange auf eine Temperatur abgekühlt werden musste, die das Öffnen erlaubte.
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