Ein Mann soll über etwa zwölf Jahre hinweg entlang der Donau und der Iller zahlreiche gefährliche Hundeköder verteilt und so mehrere Tiere teils lebensgefährlich verletzt haben. Die genaue Zahl der Taten sei nicht abschließend ermittelbar, teilte die Polizei am Freitag mit.
Der 42-Jährige aus Ulm sei aber zuletzt wohl - abgesehen von Zeiten mit Einschränkungen durch die Corona-Pandemie - rund zehnmal pro Jahr mit dem Fahrrad an beliebten Routen zum Gassigehen rund um Neu-Ulm und Senden unterwegs gewesen, um die Köder mit Nägeln, Schrauben und Stecknadeln zu verteilen. Mindestens neun Fälle seien bekannt, in denen Hunde durch die Köder teils lebensbedrohlich verletzt worden seien.
Streit übers Anleinen als Motiv
Als Motiv gab der 42-Jährige an, er sei immer wieder mit Hundehaltern wegen des Anleinens der Tiere in Streit geraten. Er habe »sich nicht anders zu helfen gewusst«, teilte die Polizei zum Inhalt seiner Aussage mit.
Wegen eines solchen Streits war die Polizei dem mutmaßlichen Tierquäler auch auf die Spur gekommen. Ein Hundehalter hatte im Februar Anzeige erstattet, weil der Verdächtige ihn bei einer Auseinandersetzung über die Leinenpflicht beleidigt hatte.
Reue gezeigt und zu weiteren Ködern geführt
Später hätten die Ermittler den Mann identifizieren können. Bei einer Durchsuchung am Dienstag fanden sie demnach bei dem 42-Jährigen unter anderem Hundewürstchen sowie Werkzeuge zur Herstellung der gefährlichen Köder.
Der Verdächtige habe bei der Vernehmung Reue gezeigt und die Beamten zu weiteren Ködern geführt, die zuvor nicht gefunden worden waren. Der Mann befinde sich aktuell nicht in Untersuchungshaft, sagte ein Polizeisprecher. Es werde aber wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und Sachbeschädigung weiter gegen ihn ermittelt.
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