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Lottospieler setzen so viel Geld ein wie lange nicht

Energiekrise, Inflation und steigende Preise haben im Jahr 2022 leicht auf die Lotto-Bilanz gedrückt. Spielern sitze das Geld nicht mehr so locker, hieß es damals. Hat sich das geändert?

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Eine Spielerin füllt einen Lottoschein aus. Foto: Federico Gambarini/DPA
Eine Spielerin füllt einen Lottoschein aus.
Foto: Federico Gambarini/DPA

Lottospieler haben im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg wieder etwas mehr Geld ausgegeben als im Jahr zuvor, um ihr Glück zu versuchen. Nach Angaben von Lotto Baden-Württemberg setzten sie im Jahr 2023 insgesamt rund 1,094 Milliarden Euro ein, das sind rund 2,2 Prozent mehr als 2022 und der höchste Wert seit mehr als 20 Jahren. Im Durchschnitt hat jeder Mensch in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr 98,30 Euro eingesetzt, ein Jahr zuvor waren es 96,37 Euro.

Die Gründe

Ein wesentlicher Grund für den Boom scheint die Hoffnung der Spielenden auf das ganz große Glück zu sein, den Jackpot. »Wir hatten mehr Jackpotziehungen als zuvor. Und Jackpots sind Treiber und Motivation für höhere Spieleinsätze«, sagte Georg Wacker, der Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, am Montag in Stuttgart bei der Lotto-Bilanz. Auch die höheren Online-Einsätze beim Lotto-Spiel trugen demnach zum Wachstum bei.

Die Millionäre

Insgesamt feierten 30 Menschen im Südwesten ihr Millionen-Glück mit den Kreuzchen auf dem Lottoschein - das ist einer weniger als im Jahr zuvor. Über einen Gewinn von jeweils 100.000 Euro konnten sich 185 weitere Tipper freuen. »Insgesamt haben wir rund 540 Millionen Euro als Gewinne an die Glückspilze ausgezahlt«, sagte Wacker.

Bundesweit sind im vergangenen Jahr gut drei Tipper pro Woche Neu-Millionäre geworden - insgesamt 179 Menschen strichen Millionengewinne ein. Ein Jahr zuvor waren es sogar 187.

Die großen Gewinner

Die mit 120 Millionen Euro höchste Summe des Jahres gewann ein Eurojackpot-Tipper aus Schleswig-Holstein im vergangenen Juni. Immerhin 117 Millionen Euro gingen im August nach Hamburg, 107 Millionen Euro gewann ein Glückspilz aus Bremen - beides ebenfalls beim Eurojackpot.

Und auch in Baden-Württemberg war der Jubel Mitte Oktober ganz besonders groß: Einer Tipperin gelang es, den Eurojackpot zu knacken und einen steuerfreien Gewinn von satten 54,2 Millionen Euro einzustreichen - laut Unternehmen der dritthöchste Gewinn, der je bei Lotto Baden-Württemberg erzielt wurde. Im April sicherte sich ein Spieler aus Stuttgart bei der Lottoziehung am Wochenende im Lotto 6 aus 49 fast 8,46 Millionen Euro.

Das Rückgrat

Nach wie vor stammen laut Lotto Baden-Württemberg drei Viertel der Spieleinsätze aus den insgesamt rund 3100 Lotto-Annahmestellen. »Sie sind und bleiben das Rückgrat unseres Unternehmens«, sagte Wacker. Das Spielen im Internet werde aber immer beliebter. »Gut 16 Prozent der Einsätze oder 176,6 Millionen Euro werden online erzielt.« Im Jahr zuvor waren es noch 158,7 Millionen Euro. Weitere rund zehn Prozent werden über gewerbliche Vermittler erwirtschaftet.

Der ewige Gewinner

Wie immer profitierte von den Lotterien nur einer zuverlässig - der Staat. Die Landeshaushalte kassierten im vergangenen Jahr rund 3,28 Milliarden Euro (2022: 3,18 Milliarden) an Steuern und Abgaben - für Wohlfahrt, Sport, Kunst, Kultur, Denkmalpflege und Umweltschutz. In Baden-Württemberg erwirtschaftete das Lotto-Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 185,3 Millionen Euro Lotteriesteuer und 228,1 Millionen Euro an Reinerträgen. Davon setze das Land 132,4 Millionen Euro über den Wettmittelfonds für Sport, Kunst und Kultur, Denkmalpflege und soziale Projekte ein, sagte Wacker. Aus den Überschüssen der Lotterien Glücksspirale und Sieger-Chance gehen demnach weitere 13,2 Millionen Euro zum Beispiel an den Landessportverband oder die Denkmalstiftung Baden-Württemberg.

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