Bisher durften schwangere Lehrerinnen höchstens 30 Minuten am Tag eine FFP2-Maske tragen. Das führte in der Praxis dazu, dass sie so gut wie gar nicht in Präsenz unterrichten konnten. Zunächst hatte der Südwestrundfunk darüber berichtet.
Diese Ausweitung der Tragezeit eröffne in den Schulen größere Spielräume beim Einsatz von Schwangeren im Präsenzunterricht, heißt in dem Schreiben weiter. Voraussetzung sei aber, dass ausreichende Maskenpausen möglich seien und der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werde. Weiter heißt es: »Eine schwangere Frau darf nur mit Tätigkeiten beschäftigt werden, für die die Schulleitung geeignete Schutzmaßnahmen in der gesetzlich erforderlichen Gefährdungsbeurteilung festgelegt hat.« Die Entscheidung, welche Schutzmaßnahmen für eine schwangere oder stillende Frau erforderlich seien, sei immer eine Einzelfallentscheidung im Rahmen dieser Gefährdungsbeurteilung.
Den Angaben des Ministeriums zufolge dürfen schwangere Lehrerinnen die FFP2-Maske höchstens 75 Minuten am Stück tragen. Und danach muss gewährleistet sein, »dass die Schwangere 30 Minuten Tätigkeiten verrichten kann, bei denen sie keine Maske tragen muss«.
Die Gewerkschaft GEW begrüßte die Lockerung. Für die Schulen sei das wegen der vielen Krankheitsausfälle eine gute Nachricht. »Jede Stunde, die sie mehr bekommen, hilft«, sagte GEW-Geschäftsführer Matthias Schneider dem Südwestrundfunk.
FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte, endlich komme das grüne Kultusministerium zur Vernunft und setze das um, was längst überfällig sei. »Wenn selbst Experten nun seit Wochen zu Lockerungen mahnen und die Corona-Pandemie für endemisch erklären, dann muss die Bevormundung auch für schwangere Lehrerinnen und Lehramtsanwärterinnen enden.«
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