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Lebenserwartung in Baden-Württemberg weiterhin am höchsten

Wie lange hat ein Mensch rein rechnerisch noch zu leben? Diese Daten veröffentlichen Statistiker regelmäßig. Baden-Württemberg ist bei der Lebenserwartung Spitzenreiter - trotz Spuren der Pandemie-Jahre.

Jogger
Jogger laufen über einen Wanderweg während im Hintergrund Konstanz im Dunst zu sehen ist. Foto: Felix Kästle/DPA
Jogger laufen über einen Wanderweg während im Hintergrund Konstanz im Dunst zu sehen ist.
Foto: Felix Kästle/DPA

Im bundesweiten Vergleich wird die Bevölkerung im Südwesten weiterhin am ältesten. Ein neugeborener Junge kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 79,7 Jahren hoffen, ein Mädchen auf 84,1 Jahre. Das geht aus den neusten Sterbetafelberechnungen für den Zeitraum von 2020 bis 2022 hervor, die das Statistische Landesamt am Dienstag veröffentlichte.

Gegenüber dem Zeitraum vor der Corona-Pandemie (2017 bis 2019) ist die Lebenserwartung zwar je um 0,1 Jahre gesunken. Jedoch nicht so deutlich wie in ganz Deutschland: Sowohl bei Männern als auch bei Frauen sank sie bundesweit um mehr als ein halbes Jahr.

Der Südwesten weist den Angaben nach seit Jahrzehnten regelmäßig die höchste Lebenserwartung in Deutschland auf. Jungen haben bei ihrer Geburt die Aussicht auf eine 17 Monate höhere Lebenserwartung als im Bundesschnitt, bei Mädchen sind es aktuell 11 Monate mehr. Noch deutlicher zeigt sich das im Vergleich mit den Bundesländern, die die niedrigsten Werte aufweisen: Frauen aus Baden-Württemberg leben im Schnitt zwei Jahre länger, bei den Männern sind es sogar knapp vier.

Neugeborene Baden-Württemberginnen und Baden-Württemberger werden auch deutlich älter als die Generationen zuvor: Die Lebenserwartung liegt nach Auswertung der jüngsten Daten um knapp zehn Jahre bei den Frauen und um gut elf Jahre bei den Männern höher als zu Beginn der 1970er Jahre. Damals betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt 68,5 Jahre für Jungen und 74,5 Jahre für Mädchen.

Die gestiegene Lebenserwartung geht laut den Statistikern vor allem auf die deutlich verringerte Säuglingssterblichkeit zurück. Anfang der 1970er Jahre seien ungefähr 20 von 1000 Neugeborenen im ersten Lebensjahr gestorben, heute seien es etwa 3. Aber auch im höheren Alter hat die Sterblichkeit demnach aufgrund der besseren Vorsorge und Gesundheitsversorgung beträchtlich abgenommen.

Es gibt jedoch auch regionale Unterschiede: Frauen werden aktuell in Heidelberg am ältesten, Männer im Landkreis Tübingen. Die niedrigste Lebenserwartung weist Pforzheim auf - sowohl bei der männlichen als auch bei der weiblichen Bevölkerung.

Mitteilung

© dpa-infocom, dpa:230725-99-523378/3