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»Leben im Bernsteinwald«: Zu sehen im Naturkundemuseum

Wie sieht der Urahn des Schmetterlings aus? Solche Fragen lösen Wissenschaftler auch mit Hilfe von Bernstein.

Eine Radnetzspinne (Argiope trifasciata) mit einer gefesselten Beute im Netz. Foto: David E. Hill/Peckham Society
Eine Radnetzspinne (Argiope trifasciata) mit einer gefesselten Beute im Netz. Foto: David E. Hill/Peckham Society
Eine Radnetzspinne (Argiope trifasciata) mit einer gefesselten Beute im Netz. Foto: David E. Hill/Peckham Society

STUTTGART. Das Stuttgarter Naturkundemuseum will das fossile Baumharz seinen Besuchern näher bringen und beschäftigt sich damit in einer Großen Landesausstellung. Diese öffnet am Donnerstag im Gebäude am Löwentor und zeigt als Herzstück in Bernstein eingeschlossene Tiere, sogenannte Inklusen. Meist unter einem Vergrößerungsglas sind Ameisen, Spinnen und Fliegen, aber auch eine Gottesanbeterin oder ein Schuppenkriechtier zu sehen.

Gegliedert ist »Leben im Bernsteinwald« in Inklusen aus drei verschiedenen Bernsteinwäldern von verschiedenen Kontinenten und erdgeschichtlichen Perioden. Für Kurator Arnold Staniczek ist dabei das Highlight der burmesische Bernsteinwald mit einem Alter von 100 Millionen Jahren. Hier haben die Forscher noch viel Arbeit vor sich: »Bei den Inklusen, die wir zeigen, sind auch noch zahlreiche unbeschriebene Arten dabei«, sagte Staniczek am Mittwoch.

Neben dem wissenschaftlichem Aspekt greift das Museum die kulturhistorische Bedeutung des Baumharzes auf. Schmuckstücke, ein Schachspiel aus Bernstein und ein Modell des verschollenen Bernsteinzimmers sind zu sehen. Und der Urahn des Schmetterlings? Der nennt sich »Taumelflügler« (Tarachoptera), hat noch keinen Saugrüssel und nur primitive Schuppen. Ganz anders, als die Urzeitforscher dachten. (dpa)