Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat vergangenes Jahr unter anderem Dank höherer Zinsen ihren Vorsteuergewinn mehr als verdoppelt. Das Konzernergebnis vor Steuern lag bei 1,37 Milliarden Euro - und damit 52 Prozent höher als die vergleichbare Zahl aus dem Jahr 2022, wie das Institut am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Demnach trugen alle Unternehmensbereiche mit dreistelligen Millionenbeiträgen zum Ergebnis bei. Unter dem Strich blieben davon 996 Millionen Euro übrig.
Im Jahr 2022 hatte der bereinigte Vorsteuergewinn der größten Landesbank Deutschlands bei 901 Millionen Euro gelegen. Nicht in dem Wert abgebildet ist ein einmaliger Sondereffekt in der Bilanz durch die Übernahme des Immobilienfinanzierers Berlin Hyp. Dieser lag demzufolge bei 972 Millionen Euro und hatte das Ergebnis im Vorjahr entsprechend deutlich erhöht. Die LBBW hatte Berlin Hyp Mitte 2022 übernommen.
LBBW-Vorstandsvorsitzender Rainer Neske sagte: »Das erfreuliche Ergebnis zeigt: Wir sind operativ leistungsstark und strategisch auf Kurs.« Trotz der schwachen Konjunktur wachse man im Kundengeschäft und habe die Risiken im Griff.
LBBW will Marke von einer Milliarde Euro erneut überspringen
Für das laufende Jahr erwartete die LBBW ein anspruchsvolles Umfeld - mit anhaltenden geopolitischen Spannungen, einer weiterhin schwachen konjunkturellen Entwicklung und einer sich abschwächenden Zinsentwicklung. Bankchef Neske erwartete dennoch erneut einen Vorsteuergewinn von mehr als einer Milliarde Euro. Ob der letztjährige Wert übertroffen wird, ließ er aber offen. »Ob das dann leicht höher oder leicht tiefer ist als in diesem Jahr, werden wir am Ende des Jahres sehen.«
Die Erträge - also alle Einnahmen der Bank - lagen 2023 bei rund vier Milliarden Euro. Das waren 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Hier wirkten sich insbesondere der Zinsanstieg und die Übernahme der Berlin Hyp aus. Die Bilanzsumme der Landesbank lag zum Jahresende bei gut 333 Milliarden Euro.
Die LBBW gehört dem Südwest-Sparkassenverband, dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart. Sie sollen von der guten Geschäftsentwicklung profitieren: DIE LBBW will eine Ausschüttung von 400 Millionen Euro für die Anteilseigner vorgeschlagen.
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