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Lauterbach lehnt Vorstoß zu Corona-Kursänderung ab

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat einen Vorstoß des baden-württembergischen Ressortchefs Manne Lucha für eine grundlegende Kursänderung bei der Corona-Pandemie abgelehnt. »Ich werde die Anregung auf jeden Fall nicht aufgreifen«, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. Er verwies darauf, dass sich auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bereits von den Forderungen seines Ministers distanziert habe.

Karl Lauterbach
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sitzt auf der Regierungsbank im Bundestag. Foto: Michael Kappeler
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sitzt auf der Regierungsbank im Bundestag.
Foto: Michael Kappeler

Lucha (Grüne) hatte in einem Brief einen Wechsel von der pandemischen in die endemische Phase für Ende April gefordert. Eine solche Entscheidung hätte weitreichende Folgen: Das Coronavirus würde wie das Grippevirus eingestuft. Es gäbe praktisch keine Tests und für positiv Getestete und Erkrankte keine vorgeschriebene Quarantäne mehr. Als Grund führte Lucha an, die Gesundheitsämter hätten wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante keinen Einfluss mehr auf das Ausbruchsgeschehen. »Das Verhalten sollte vielmehr in die Eigenverantwortung gegeben werden, für Erkrankte gilt weiterhin die Aufforderung, zu Hause zu bleiben«, schrieb der Minister.

Lauterbach sagte, er glaube, dass der Brief »möglicherweise in einem Moment der Frustration oder des Zorns« geschrieben worden sei. Er betonte, er schätze Lucha und arbeite gut mit ihm zusammen. Ein Regierungssprecher in Stuttgart hatte am Donnerstagabend deutlich gemacht, dass Luchas Brief an Lauterbach nicht mit Kretschmann abgestimmt gewesen sei.

© dpa-infocom, dpa:220325-99-670364/5