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Lange Haftstrafen für Männer nach Angriff auf Polizisten

Drei junge Männer zeigten bei ihrem Angriff auf einen Polizisten keine Gnade. In Ulm schlugen und traten sie ihn nieder - das Opfer blieb schwer verletzt in einer Blutlache zurück. Nun erging ein Urteil.

Prozessbeginn
Die Angeklagten werden von Justizwachtmeistern in den Sitzungssaal im Landgericht geführt. Foto: Stefan Puchner/DPA
Die Angeklagten werden von Justizwachtmeistern in den Sitzungssaal im Landgericht geführt.
Foto: Stefan Puchner/DPA

Drei junge, polizeibekannte Männer müssen für einen brutalen Angriff auf einen Polizisten für mehrere Jahre hinter Gitter. Das Landgericht Ulm verurteilte das Trio wegen heimtückischen, versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.

Ein 24 Jahre alter Mann wurde zu elf Jahren Haft verurteilt. Ein 25 Jahre alter Mann muss für zehn Jahre in Haft, ein 18-Jähriger wurde zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren verurteilt. Dieses Strafmaß hatte auch die Staatsanwaltschaft gefordert. Dem Opfer wurde ein Schmerzensgeld in Höhe von 20.000 Euro zugesprochen. Die Angeklagten sitzen in Untersuchungshaft. Sie nahmen das Urteil äußerlich regungslos entgegen.

Das Opfer arbeitet als Polizist und lief am Tatabend Anfang Februar in ziviler Kleidung von der Arbeit auf dem Polizeipräsidium nach Hause. Die Angeklagten lockten ihn laut Urteil in einen Hinterhalt, umzingelten ihn und schlugen brutal auf ihn ein. Die drei Angeklagten sind zum Teil erheblich vorbestraft. Das Verfahren gegen einen weiteren beteiligten damals 13-Jährigen wurde eingestellt, da er nicht strafmündig war.

Der Geschädigte erlitt bei dem Angriff mehrere Brüche am Kopf. Eine Operation habe er überstehen müssen, sagte der Vorsitzende Richter Michael Lang. Eine weitere solle im September folgen.

Laut dem Vorsitzenden Richter beschlossen die drei Angeklagten mit dem 13-Jährigen in der Tatnacht, einen Einbruch zu begehen. Der Polizist ging damals an den Männern vorbei, sprach sie an und verständigte die Polizei, weil die Gruppe ihm verdächtig vorgekommen sei. Es folgten Beleidigungen in seine Richtung.

Was dann geschah, schilderte der Richter mit drastischen Worten: Die Gruppe habe mit Zuruf beschlossen, den Passanten auszuschalten und ihn einzukesseln. Der Polizist habe keinen Fluchtweg gehabt. »Er sitzt in der Falle«, erläuterte der Richter. Dabei sei klar gewesen, dass die Männer den Polizisten nicht nur verletzen, sondern auch töten wollten, um ihn als Zeugen auszuschalten. Sie ließen ihr Opfer in einer Blutlache zurück. (Az: 1 KLs 41 Js 3787/23 jug.)

© dpa-infocom, dpa:230802-99-668250/5