Die Landkreise in Baden-Württemberg wollen die Führungskräfte in der Verwaltung besser bezahlen dürfen. »Es ist wichtig, den Mitarbeitenden in den öffentlichen Verwaltungen attraktive Entwicklungsmöglichkeiten anbieten zu können, um sie für Führungsaufgaben zu motivieren«, sagte der Präsident des Landkreistags, Joachim Walter (CDU), der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.
»Aufgrund des meist geringen Gehaltszuwachses können beispielsweise immer weniger Menschen im öffentlichen Dienst dazu motiviert werden, sich weiter zu entwickeln«, heißt es in einem Positionspapier der Landrätinnen und Landräte. Der Gehaltsunterschied zwischen rein sachbearbeitenden Tätigkeiten und solchen mit erweitertem Aufgabenfeld und Personalverantwortung müsse wieder vergrößert werden. Auch müssten wieder zusätzliche leistungsbezogene Zulagen ermöglicht werden, etwa wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitlich befristet ein höheres Amt übernähmen.
Bestimmte Berufsgruppen müssen aus Sicht der Landkreise zudem neu eingruppiert werden, etwa Straßenwärterinnen und Straßenwärter. Deren Eingruppierung sei auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr konkurrenzfähig, schreiben die Landrätinnen und Landräte. Dafür müsse die Landesregierung die rechtlichen Voraussetzungen schaffen, forderte Walter.
Gemeinden, Städte und Landkreise kämpfen schon länger mit Fachkräftemangel. »Wenn es uns nicht gelingt, rasch geeignete Maßnahmen im Hinblick auf den Fach- und Arbeitskräftemangel im öffentlichen Dienst zu ergreifen, dann werden auch die Kommunen ihre wichtigen Aufgaben des Gemeinwohls und der Daseinsvorsorge nicht mehr voll erfüllen können«, warnte Walter, der auch Landrat im Landkreis Tübingen ist.
Neben dem Abbau von Bürokratie und der Digitalisierung der Verwaltung brauche es auch mehr Ausbildung. »Wir werden etwa nicht umhinkommen, die eigenen Ausbildungskapazitäten der Kreise zu erhöhen«, sagte Walter. Aus Sicht der Landkreise sollten die Zulassungszahlen an den Verwaltungshochschulen in Kehl und Ludwigsburg von derzeit 800 auf 1000 angehoben werden.
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