STUTTGART. Die baden-württembergische Landesregierung lehnt ein Ende der Maskenpflicht oder Lockerungen der Vorgabe strikt ab. »Die Maskenpflicht bleibt ein zentraler Bestandteil unserer Strategie«, sagte eine Sprecherin des Staatsministeriums am Montag in Stuttgart der dpa. Gemeinsam mit dem Abstandsgebot sei die Pflicht zur Mund-Nase-Bedeckung ein wirksames Mittel im Kampf gegen das Coronavirus und weitere Infektionen. Es gebe keinen Anlass zur Entwarnung, zumal die Ansteckungszahlen weltweit gesehen immer weiter anstiegen. Über eine Maskenpflicht in Baden-Württemberg entscheidet nach Angaben des Staatsministeriums die grün-schwarze Landesregierung.
Die Debatte über ein baldiges Ende der coronabedingten Maskenpflicht zumindest im Handel war am Wochenende ins Rollen geraten, nachdem sich Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in der »Welt am Sonntag« für einen solchen Schritt in seinem Land ausgesprochen hatte. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte eine Lockerung favorisiert, seine Forderung am Montag aber relativiert.
Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (Grüne) kritisierte die Debatte und warnte: »Wir befinden uns nach wie vor in einer sehr fragilen Lage. Eine Aufhebung der Maskenpflicht wäre deshalb zum jetzigen Zeitpunkt das absolut falsche Signal.« Die Diskussion um eine Lockerung vermittele den Eindruck, die Pandemie sei besiegt worden. »Das ist mitnichten der Fall«, sagte Lucha. Das Virus breite sich nur nicht aus, weil die meisten Menschen diszipliniert seien.
Gegen ein zeitnahes Ende der Pflicht für den Mund-Nasen-Schutz in Geschäften haben sich inzwischen neben Baden-Württemberg unter anderem auch Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hamburg ausgesprochen.