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Labbadia stärkt Müller und bekommt zwei Neue

Bruno Labbadia stärkt Stuttgarts patzendem Torhüter Florian Müller vor dem Pokalspiel in Paderborn den Rücken. In der aktuellen Lage sei Ruhe gefragt. Zwei Neuzugänge sollen im Abstiegskampf helfen.

Florian Müller
Stuttgarts Torwart Florian Müller gibt Anweisungen. Foto: David Inderlied
Stuttgarts Torwart Florian Müller gibt Anweisungen.
Foto: David Inderlied

Die Namen seiner Neuzugänge hätte Bruno Labbadia gern schon bei der Pressekonferenz vor dem Training verraten. Der Coach des VfB Stuttgart hielt sich dann aber doch zurück - und überließ die Verkündung der Medienabteilung. Der Fußball-Bundesligist hat am Montag Mittelfeldspieler Genki Haraguchi vom 1. FC Union Berlin und Offensivmann Gil Dias von Benfica Lissabon verpflichtet. Es kommen zwei frische Kräfte für den strapaziösen Abstiegskampf, in dem Labbadia auf eine Torwart-Diskussion gern verzichten würde - und sie deshalb auf Anhieb im Keim erstickte.

»Flo ist die Nummer eins, und das bleibt erst mal so«, sagte der VfB-Trainer einen Tag vor dem Achtelfinale im DFB-Pokal beim SC Paderborn am Dienstag (18.00 Uhr/Sky) über Keeper Florian Müller. Dieser hatte bei der 1:2-Niederlage bei RB Leipzig am vergangenen Freitag zum wiederholten Male gepatzt. Labbadia ist das natürlich nicht entgangen. Bei all den sportlichen und finanziellen Sorgen der Stuttgarter will er aber nicht noch eine Baustelle aufmachen.

Ob er genau wie sein Vorgänger Pellegrino Matarazzo im Pokal nun Ersatztorhüter Fabian Bredlow von Anfang an aufstellen wird, ließ Labbadia zwar offen. Er habe das in seiner Karriere bisher allerdings noch nicht so gehandhabt, erklärte der 56-Jährige. Und er wolle in Paderborn das beste Personal aufbieten. Die Ostwestfalen seien immerhin »eine Spitzenmannschaft der zweiten Liga«, warnte Labbadia. Der Tabellenfünfte trete »sehr engagiert« auf, betonte er. Paderborns Trainer Lukas Kwasniok hatte zuvor gesagt, dass sich der Außenseiter auf eine »magische Nacht« gegen den VfB freue.

Stuttgarts Torwart Müller hatte in Leipzig zuletzt mal wieder gezaudert statt gezaubert und beim Freistoß-Treffer des Ungarn Dominik Szoboszlai schlecht ausgesehen. In Fankreisen rief das direkt wieder einige Kritiker auf den Plan. Labbadia stärkte dem 25-Jährigen nun aber demonstrativ den Rücken. »Spieler dürfen bei mir Fehler machen. Das gehört leider zum Fußball dazu. Das müssen wir akzeptieren«, sagte der Trainer-Routinier. »Aber es gilt auch, Spieler immer wieder zu stärken in gewissen Situationen.« Er halte nichts davon, ständig Veränderungen vorzunehmen, so Labbadia.

»Gerade bei der Torhüterposition ändere ich das nicht sofort - auch, wenn jemand mal einen Fehler macht«, sagte der Coach. »Ich weiß, wie Abstiegskampf geht und wie schwierig der ist.« Da gelte es, eine »ruhige Hand zu behalten.« Und vermutlich auch den Blick für das große Ganze. Labbadia dürfte gut daran tun, das vorhandene Personal auf seinen Schlüsselpositionen zu stärken statt öffentlich zu kritisieren. Schließlich muss er weiter mit ihm arbeiten.

Unterstützen soll den VfB ab sofort auch der 74-malige japanische Nationalspieler Haraguchi. Er bringe »hervorragende fußballerische Qualitäten und einen enormen Erfahrungsschatz in unsere Mannschaft ein«, sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth über den 31-Jährigen, der in Stuttgart einen Vertrag bis 2024 unterschrieben hat. Vor seiner Zeit bei Union hatte Haraguchi in Deutschland schon für Hertha BSC, Fortuna Düsseldorf und Hannover 96 gespielt.

Der 26-jährige Dias sei ein »auf den Außenpositionen flexibel einsetzbarer Spieler, mit dem wir kurzfristig auf die Verletzung von Tiago Tomás reagieren, der aber auch längerfristig eine wertvolle Ergänzung unseres Kaders darstellt«, erklärte Wohlgemuth. Der Portugiese erhielt einen Vertrag bis 2025.

Spielplan DFB-Pokal

Kader VfB Stuttgart

VfB-Mitteilung zu Haraguchi

VfB-Mitteilung zu Dias

© dpa-infocom, dpa:230130-99-411062/3