DÜSSELDORF. Die Betreiber von Skiliften können auf mehr Staatshilfen hoffen als bisher vorgesehen. In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sich die Wirtschaftsminister der Bundesländer dafür aus, als Bezugsgröße für staatliche Finanzspritzen nicht den Vorjahreszeitraum zu nehmen, sondern die vergangenen drei Jahre. Im vergangenen Winter gab es relativ wenig Schnee, entsprechend gering waren die Einnahmen der Skilift-Betreiber. In den Jahren davor war es besser. In diesem Jahr gibt es viel Schnee, die Lifte müssen aber pandemiebedingt geschlossen bleiben.
Die Bitte der Länderminister richtet sich an die Bundesregierung, die entscheiden soll. Die Hilfen würden im Rahmen der Überbrückungshilfe III erfolgen.
Am späten Donnerstagnachmittag hatten sich in der Wirtschaftsministerkonferenz die Ressortchefs der Bundesländer und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) per Videoschalte ausgetauscht. Das Schreiben, in dem unter anderem die Skilift-Bitte steht, ist gewissermaßen das Ergebnis dieser Beratungen.
Auch der Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz, NRW-Ressortchef Andreas Pinkwart (FDP), ist offen für stärkere Hilfen für die Skiliftbetreiber. Die Betreiber trügen zwar ein »meteorologisches Risiko«. Dieses kalkulierten sie für ihre Geschäfte aber ein - in Jahren mit viel Schnee müssten sie so viel Geld auf die hohe Kante legen können, dass sie Jahre mit wenig Schnee wirtschaftlich überstehen könnten. Daher sei es für die Betreiber besonders bitter, dass es ausgerechnet im jetzigen Coronawinter viel geschneit habe, sagte Pinkwart der dpa.
Würde man den Umsatzrückgang nur im Vergleich zum schneearmen Winter 2019 betrachten, bekämen sie kaum Geld aus der Überbrückungshilfe III, gab der Minister zu bedenken. Dann wären die Betreiber doppelt hart getroffen - ihnen entgehe ein gutes aktuelles Geschäft und sie bekämen weniger Hilfsgelder als andere Branchen. »Das Anliegen ist sachgerecht begründet, ich hoffe nun auf die Zustimmung des Bundes«, sagte der Liberale.
Skilifte sind in Deutschland unter anderem im Schwarzwald und am bayerischen Alpenrand vorhanden. Auch in der Eifel, im Sauerland, im Harz und im Thüringer Wald gibt es die Abfahrten samt Lift. (dpa)